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Fotos: Dr. Detlef Jantzen

Der Ausstellungsbereich Zeitreise im Müritzeum in Waren wird mit einer faszinierenden Sonderschau erweitert. Knapp 240 archäologische Exponate aus der Steinzeit bis in das 20. Jahrhundert zeigt die Sonderausstellung „PIPELINE : ARCHÄOLOGIE“ ab dem 13. Juli. Die archäologischen Funde, darunter auch ein Goldsolidus aus dem 6. Jahrhundert, werden in der Ausstellung entlang einer virtuellen Trasse präsentiert. Themeninseln tauchen in verschiedene historische Zeitebenen ein.

Die Ausstellungsstücke gehören zu den mehreren 10 000 Funden, die zwischen 2007 und 2012 beim Bau der Erdgastrassen von mehreren Grabungsteams entdeckt, dokumentiert und geborgen wurden. Die OPAL (Anbindung der Ostseepipeline) und die NEL (Nordeuropäische Erdgasleitung) durchqueren Mecklenburg-Vorpommern auf einer Länge von rund 340 Kilometern.

Der älteste Fund im Grabungsgebiet ist eine Pfeilspitze aus Feuerstein, mit der die Menschen vor rund 12 000 Jahren, nach dem Ende der letzten Eiszeit, auf die Jagd nach Rentieren gingen. Gefunden wurde sie bei Glasow, einem kleinen Dorf in der Nähe von Dargun. Die jüngsten Funde stammen aus einem Kriegsgefangenenlager, das nach Kriegsende 1945 nur wenige Wochen existierte. Seine Reste wurden bei Sülstorf, zwölf Kilometer südlich von Schwerin, ausgegraben.

Ältestes Haus von Mecklenburg-Vorpommern entdeckt

Teilweise haben die archäologischen Grabungen zu völlig neuen Erkenntnissen in der Landesgeschichte geführt. So wurde das mit 5500 Jahren älteste Haus in Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe von Glasow entdeckt. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl der Ergebnisse und zeigt Mecklenburg-Vorpommern als vielschichtig gewachsene Kulturlandschaft im europäischen Kontext. Konzipiert wurde sie vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege.

Einen tieferen Blick in die archäologische Landesgeschichte gibt es am Mittwoch, 18. Juli, um 19.30 Uhr. Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen berichtet über die fünf Jahre andauernden Grabungstätigkeiten und wird die bedeutendsten Funde näher erläutern. Mit diesem Vortrag wird die Sonderausstellung feierlich eröffnet. Sie ist bis zum 4. November im Müritzeum zu sehen.

Bereits am Vormittag des 18. Juli können Ferienkinder ab sechs Jahren beim Ferienaktionstag zur aktuellen Sonderausstellung auf Schatzsuche gehen. Dafür bitte telefonisch anmelden unter 03991 633680. Es sind noch Plätze frei.