Schlagwörter

, ,

Dr. Anja Klann macht Mirows Fürstengruft mit ihrem Vortrag deutschlandweit noch bekannter. Foto: Jan Meßerschmidt/Uni Greifswald

Die Identifizierung von Skeletten aus der Großherzoglichen Gruft in Mirow ist Thema eines Vortrags von Dr. Anja Elisabeth Klann vom Institut für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald am kommenden Freitag auf der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Abstammungsbegutachtung in Freiburg (Breisgau). Greifswalder Experten hatten bekanntlich im vergangenen Jahr Proben in Mirow genommen (Strelitzius berichtete), um die Identität von in der Gruft bestatteten Personen festzustellen, die durch Vandalismus und Grabräuberei nicht mehr zuzuordnen waren. Die Untersuchungen werden von der Forschungsstelle Gruft in Lübeck und vom Verein Kulturgut Mecklenburg-Strelitz unterstützt, wie dessen Vorsitzender Dr. Rajko Lippert mitteilt.

Die Untersuchungen sind Teil eines vom Land Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Mirow mitgetragenen Projekts zur Restaurierung der auf der Mirower Schlossinsel befindlichen Grablege der Mecklenburg-Strelitzer Fürstenfamilie. Zahnanalysen und DNA-Analysen im Vergleich zu bekannten Personen wurden vorgenommen. Im Abgleich mit der Liste der vermissten Personen konnten Überreste der beiden Töchter des Neustrelitzer Stadtgründers Adolph Friedrich III. von Mecklenburg-Strelitz und der Großmutter der britischen Königin Sophie Charlotte – Herzogin Emilie von Mecklenburg-Strelitz – bereits durch Ausschluss identifiziert werden.

Die baulichen Rekonstruktionen wurden 2017 abgeschlossen. Im Februar des laufenden Jahres hatte der Fraktionsvorsitzende im Landtag Vincent Kokert (CDU) erklärt, dass das Land die Restaurierung und Forschung weiter unterstützen wird.

Erste Beisetzung erfolgte bereits 1670

Die Großherzogliche Erbbegräbnisgruft des Hauses Mecklenburg-Strelitz, auch als Fürstengruft bezeichnet, ist an die Johanniterkirche angegliedert. Die Grablege wurde in zwei Abschnitten 1704 unter Adolph Friedrich II. und 1819 unter Großherzog Georg ausgebaut. Die erste Beisetzung in Mirow erfolgte bereits 1670. Die Grablege dient dem Großherzoglichen Haus von Mecklenburg-Strelitz bis heute als Familiengruft. Es erfolgten insgesamt 44 Beisetzungen in 43 Särgen – ein Kind wurde mit der Mutter beigesetzt. Als letzte Beisetzung fand 1996 die des Herzogs Georg Alexander zu Mecklenburg statt (1921-1996).

Nach der Zerstörung der Kirche im 2. Weltkrieg verfiel die Gruft und die Särge waren Vandalismus, Plünderung und Zerstörung ausgesetzt. Daher ist eine genaue Zuordnung der menschlichen Überreste zu den Bestatteten nur bedingt möglich.