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Der Wasserstandvorhersagedienst Ostsee des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) hat für die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns für den Zeitraum von Donnerstagabend bis Sonnabendmittag eine Sturmflutwarnung herausgegeben (Strelitzius berichtete). Das BSH geht inzwischen davon aus, dass am morgigen Freitag an der gesamten Außenküste von MV Wasserstände mehr als einen Meter über dem mittleren Wasserstand eintreten. Die Sturmflutwarnung weist westlich Rügens Wasserstände von 0,70-1,50 Metern und östlich Rügens Wasserstände von 0,70-1,20 Metern über dem mittleren Wasserstand aus.

Die höchsten Wasserstände werden an der Außenküste in der Nacht von Freitag zu Sonnabend erwartet. Die Modelle gehen von Scheitelwasserständen von ca. 1,40 Metern über dem mittleren Wasserstand in Wismar und ca. 1,35 Metern über dem mittleren Wasserstand in Greifswald aus.

Dazu erklärt der für den Küstenschutz zuständige Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus: „Die Hochwassermeldedienststellen werden durchgängig personell besetzt. Es ist davon auszugehen, dass am morgigen Freitagmittag/-nachmittag die Alarmstufe I ausgerufen wird. Das StALU Vorpommern hat das Sperrwerksteam in Bereitschaft versetzt. Da für den Pegel Greifswald-Wieck Wasser­stände höher als 1,15 Meter über Normal vorhergesagt sind, wird das Sperrwerk bereits bei einem Wasserstand von 0,7 bis 0,8 Metern über Normal geschlossen. Die Schließung des Sperrwerks Greifswald erfolgte am heutigen Donnerstag um 11.05 Uhr. Der Wasserstand betrug zu dem Zeitpunkt seeseitig 5,80 Meter, binnenseitig 5,78 Meter.”

Das Sperrwerk Conventer Niederung (alte Bezeichnung: Jemnitzschleuse) wurde am heutigen Vormittag ebenfalls geschlossen. Die zuständige Stelle beobachtet die Binnenzuflussmengen vom Randkanal aufgrund des vorhergesagten Regens und wird bei Bedarf reagieren. “Die mobile Hochwasserschutzwand in Heiligendamm wird aufgebaut und Durchgänge werden geschlossen. Wir gehen auch davon aus, dass die Städte und Gemeinden an der Küste sich auf die Bedienung ihrer Anlagen vorbereiten“, so der Minister.

Erste Boote losgerissen

Die Wasserschutzpolizei warnt vor deutlich höheren Wasserständen insbesondere an der Westküste Mecklenburg-Vorpommerns am heutigen und in den kommenden Tagen. In Stahlbrode haben sich nach Meldung der Wasserschutzpolizeiinspektion Stralsund bereits Boote aufgrund von Sturm und Hochwasser gelöst. Dadurch wurden diese und benachbarte Boote teilweise augenscheinlich erheblich beschädigt. Die Boote wurden von der örtlichen Feuerwehr gesichert. Den Eigentümer von Sportbooten, deren Boote an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns liegen, wird empfohlen ihre Boote zu kontrollieren und entsprechend zu sichern.