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Neustrelitz ist emsig darum bemüht zu beweisen, dass in Mecklenburg tatsächlich alles 50 Jahre später passiert, wie es olle Bismarck zugeschrieben wird. Zehn Prozent sind bereits geleistet, zieht unsereins in Betracht, dass auch fünf Jahre nach Eröffnung des neuen Krankenhauses an der Penzliner Straße die Wegweiser in der Stadt immer noch zum alten Standort am Hafen führen.

Dabei ist dem Rathaus anlässlich des dritten Jahrestages der Irreführung schon einmal im Lokalblatt die Frage gestellt worden, ob das Ganze Methode hat. Unverdrossen wird der Ortsfremde weiter vom Markt die Seestraße hinunter bis zum Strelitzienkreisel geschickt und von da nach rechts in die Semmelweisstraße.

Inzwischen kursiert eine neue Auslegung. Es ist nämlich auch sorgfältig darauf geachtet worden, dass die Info-Tafel am Eingang zum ehemaligen Krankenhausgelände stehen bleibt. Vielleicht zu Denkmalzwecken? Oder handelt es sich gar schon um den Straßenplan für das neue Wohngebiet, das die Neuwo hier hoch zieht? Da wären ein paar außergewöhnliche Adressen möglich: Am Bettenhaus, Zur Caféteria oder gar HNO-Weg. Die Stadtvertreter bräuchten zwecks Namenssuche gar nicht mehr die Köpfe rauchen zu lassen.

Und am Ende hat der Besucher von Neustrelitz zwar nicht das Krankenhaus gefunden, kann sich aber davon überzeugen, dass die Kommune viel für schöneres Wohnen tut. Mit Sicherheit trifft er dann auch Menschen, die ihm sagen können, wo das Krankenhaus geblieben ist, das 1855 hier am Zierker See seine Geburtsstunde hatte.