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Fußball, Mecklenburg-Strelitz, Oberliga Nord, Tasmania Berlin, TSG Neustrelitz

Nach den Spartanern aus Lichtenberg (Strelitzius berichtete) hat heute eine weitere Spitzenmannschaft der Fußball-Oberliga Nord die Punkte in Neustrelitz lassen müssen. Tasmania Berlin unterlag am Nachmittag im Parkstadion der gastgebenden TSG mit 1:3 (1:1) und kehrte ebenfalls mit leeren Händen in die Hauptstadt zurück.
Dabei hatte die Partie alles andere als rosig angefangen. Ballverlust in der 12. Minute, Attacke der Gäste über außen, Pass nach innen, und Glodi Danila-Dodo Zingu verwandelt gekonnt mit dem Hacken. Aber noch vor der Pause konnte Tom Kliefoth mit einem Bilderbuchtor per Kopf in der 29. Minute den Ausgleich herstellen. Zwei Tore vom bestens aufgelegten Manuel Härtel in der 56. und in der 75. Minute besiegelten dann das Schicksal der Berliner.
Ein an der Seitenlinie völlig ausgelaugter TSG-Coach Thomas Franke brachte im Gespräch mit Strelitzius zunächst nur ein “war ordentlich, war o.k.” über die Lippen. Auch im Nachhaken klang Euphorie anders. “Wir haben nach der Führung von Tasmania umgestellt, dann lief es. Manuel Härtel war heute überragend, aber für mich zählt immer die Teamleistung. Und die war gut.” Mit dem Begriff “Heimstärke” ist mein Blogpartner noch vorsichtig. Auch bringe es wenig, gegen Mannschaften aus dem oberen Bereich der Tabelle zu gewinnen, wenn man im Gegenzug gegen Teams des unteren Bereiches verliere. Er wünsche sich mehr Ausgewogenheit auswärts wie zu Hause. Das höre ich auch aus Fankreisen. Das Auf und Ab der Strelitzer Jungs nervt, lässt keinen wirklichen Optimismus aufkommen.
Zum Ausklang des Wochenendes erfreut uns ein Blick auf die Tabelle. Die TSG Neustrelitz ist jetzt auf Rang 8 geklettert, bei einem nachzuholenden Spiel gegen den TuS Makkabi. Der steht momentan auf Platz 6, muss Ende November in Neustrelitz anreisen und dürfte spätestens seit heute gewarnt sein. Am kommenden Sonnabend tritt die TSG Neustrelitz aber zunächst bei Kellerkind Dynamo Schwerin an. Den Kickern aus der Landeshauptstadt waren die Strelitzer Jungs im Frühjahr auswärts enttäuschend 0:2 unterlegen. Diesmal soll es besser laufen!

Ich hab das Spiel gestern gesehen und, auch wenn ich so gut wie keine Ahnung von Fußball habe, war ich sehr stolz auf unsere Mannschaft. Ja, der Anfang war holprig, aber sie wurden nach hinten raus selbstbewusster und immer besser. Ich finde es klug vom Trainer, wenn er nicht von Heimstärke sprechen möchte, weil es im Umkehrschluss bedeuten würde, dass die Jungs auswärts eher schlecht sind. So soll und darf ein Trainer meiner Ansicht nach weder denken noch reden. Er führt und lenkt die Mannschaft, macht sie zu einem Team, schweißt sie zusammen. Stärken muss man fördern und Schwachstellen erkennen und anpacken. Wie gesagt, ich hab nicht viel Ahnung von Fußball, aber für mich ist Fußball letztendlich wie ein Betrieb, ein Unternehmen. Wirtschaftlicher Erfolg stellt sich langfristig nur ein, wenn jeder an der richtigen Stelle ist und sich seiner Wichtigkeit bewusst ist. Kritik ist nötig, keine Frage, aber ich bin ein großer Fan von positiver Verstärkung und Wertschätzung. Für mich ist das der einzig richtige Weg und, um wieder zum Fußball zurück zu kommen, macht Coach Franke da einen richtig guten Job, wie ich finde. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal für Fußball interessieren und auch noch Spaß daran haben könnte. Aber ich hätte so vieles nicht gedacht, bis es passiert ist. Man lernt nie aus und entwickelt sich immer ein bisschen weiter, und das ist auch gut so. Ich freue mich auf das nächste Spiel in Neustrelitz und werde wieder mitfiebern, wenn unsere Mannschaft auf heimischem Rasen an den Start geht.
Liebe Grüße
Jacqueline Koch,
bekennender TSG Neustrelitz Fan