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Die Sturmflutwasserstände in MV sind zum heutigen Abend wie erwartet deutlich angestiegen. Dabei werden die Ergebnisse der Modellrechnungen zum Teil überschritten. In Wismar ist der Wasserstand bereits über 1,40 Meter über dem mittleren Wasserstand gestiegen und soll nach derzeitigen Kenntnisstand weiter auf ca. 1,50 Meter über dem mittleren Wasserstand steigen. Für Warnemünde und Greifswald wird derzeit von Scheitelwasserständen bis ca. 1,40 Meter über dem mittleren Wasserstand gerechnet. Für Koserow an der Außenküste Usedoms soll das Wasser bis über 1,0 Meter über dem mittleren Wasserstand steigen.
Auch in den Bodden und Haffen steigt der Wasserstand aktuell stark an und wird über einige Stunden auf einem vergleichsweise hohen Niveau verbleiben, da die Wassermengen auch nach Durchgang der Scheitelwasserstände an der Außenküste Zeit brauchen, um wieder in die Ostsee zurückzufließen.
Im Vergleich zu den Sturmfluten 2017 und 2019 sind die Wasserstände an der Außenküste deutlich geringer. Die aktuellen Wasserstände haben aber eine sehr viel höhere Verweilzeit und in Verbindung mit dem hohen Seegang ergeben sich hohe hydrodynamische Belastungen der Küste.
Neben den vom Land M-V zu bedienenden Sperrwerken und Sperranlagen wurde gestern auch bereits das Mühlendammwehr an der Unterwarnow geschlossen, um Salzwassereinbrüche in die Oberwarnow und somit Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung der Hansestadt Rostock zu vermeiden.
„Im Vergleich zu den Wasserständen in Schleswig-Holstein sind die Wasserstände und die Auswirkungen auf die Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern glücklicherweise wesentlich geringer. Dies liegt vor allem an der Windrichtung, die das Wasser diesmal besonders stark in Richtung Kiel und Flensburg drückt. Die Auswirkungen dieser Sturmflut zeigen, dass Küstenschutz eine wichtige Daueraufgabe bleibt, um Menschenleben und Sachwerte zu schützen. Wir wünschen den Menschen in Schleswig-Holstein eine möglichst erfolgreiche Gefahrenabwehr und ein baldiges Sinken der Wasserstände“ so Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt am heutigen Abend.