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Fußball, Empor Neustrelitz, Geschichte, Mecklenburg-Strelitz, Neubauer

Unter den vielen Nettigkeiten, die mich von meinen Lesern erreichen, ist es manchmal dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Thomas Fenner hat mich in einer Zuschrift völlig unverdient zum “absoluten Experten in Sachen Fußball in Neustrelitz” ernannt. Danke trotzdem für die Blumen! Die Beförderung hat mein Blogfreund mit einer Prüfungsfrage verbunden: “In der Saison 1962/63 hat Empor Neustrelitz sehr souverän den Aufstieg in die DDR-Liga geschafft. Weshalb wurde die Mannschaft disqualifiziert?”
Nun war ich 1963 gerade acht Jahre alt und begann in der Werner-Seelenbinder-Halle beim TSC Berlin dem Eishockey-Puck hinterherzujagen. Kicken, seinerzeit null Interesse. Und dass es ein Neustrelitz gibt, wusste ich noch gar nicht. Das zum Thema “Fußballexperte”. Ich habe also Thomas Fenners Frage schlau an TSG-Sprecher Stephan Neubauer weitergegeben, und der hat prompt geliefert. Wissen ist wissen, wer es wissen könnte.
“In der Saison 1962/63 wird die BSG Empor Neustrelitz in der Bezirksliga Neubrandenburg nach einem 5:0 Sieg im Meisterschaftsendspiel gegen Vorwärts Löcknitz Titelträger. In der anschließenden Aufstiegsrunde belegten die Neustrelitzer den 1. Platz und wären somit Aufsteiger in die DDR-Liga gewesen. Aber das Spiel gegen Löcknitz wurde annulliert, Löcknitz zum Sieger erklärt und die BSG Empor disqualifiziert.
Der Bezirksmeistertitel wurde Empor Neustrelitz aberkannt, weil der nicht spielberechtigte Max Landgraf zum Einsatz kam. Der Rechtsausschuss des DFV stellte fest, dass sich Landgraf am 10. April 1963 bei der ASG Vorwärts Eggesin-Karpin abgemeldet hatte und am 22. April 1963 der BSG Empor Neustrelitz beigetreten war. Da er jedoch erst am 28. April 1963 aus der NVA ausgeschieden war, galt für ihn laut Paragraf 1 Ziffer 10c der Wettspielordnung eine zehnwöchige Sperre. Auf Grund dessen protestierte die ASG Vorwärts Löcknitz, die im Entscheidungsspiel zur Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur DDR-Liga unterlegen war.”
Mehr kann man nicht erwarten! Danke an Stephan, und beste Feiertagsgrüße in die Strelitzius-Gemeinde.