Ein Logo haben die Neustrelitzer Schlossberg-Konferenzen noch nicht. Aber, wenn sie eines hätten, dann wäre es eine Sanduhr. Ein Exemplar des limitierten Zeitmessers, geschmückt mit den Mecklenburg-Strelitzer Landesfarben, konnte ich heute Nachmittag aus der Schlosskirche der Residenzstadt in meine Schreibstube tragen. Ich freue mich über die Gabe. Sie, die Uhr von anno dunnemals, steht einerseits für den Sand, mit dem die Landesverantwortlichen noch gar nicht so lange her, 2000 Tonnen Sondermüll im Untergrund des Schlossberges sträflich verfüllen wollten. Das kleine Zeitinstrument steht aber auch für die oft strapazierte Weisheit, dass gut Ding eben Weile haben will.
In diesem Jahr laden die Stiftung Mecklenburg und die Stadtvertretung Neustrelitz zum fünften Mal ein, miteinander über die Zukunft des Neustrelitzer Schlossbergareals zu sprechen und damit einen im Januar 2018 begonnenen öffentlichen Gedankenaustausch fortzusetzen.
Nähere Informationen zum Programm der 5. Schlossbergkonferenz am 29. Januar 2022 sowie zu den pandemiebedingten Besonderheiten der Teilnahme sind dem anhängenden Flyer zu entnehmen. Anmeldungen sind erbeten bis zum 27. Januar 2022 per Mail an tagungsbuero.neustrelitz@gmail.com.
Die kreistagsfreien Monate nutzt die Linksfraktion traditionell, um sich vor Ort im Landkreis, im Rahmen einer öffentlichen Fraktionssitzung, über bestimmte Sachthemen zu informieren und in der Region aktive Vereine, Initiativen und Einrichtungen näher kennenzulernen. Jetzt im September besucht die Fraktion am nächsten Montag, 20. September, um 16 Uhr mit der ehemaligen Landesirrenanstalt der Domjüch in Altstrelitz einen historischen Ort mit wechselvoller Gesichte.
“Wir freuen uns, dass sich der Verein zum Erhalt der Domjüch um die Vorsitzende Christel Lau bereit erklärt hat, das Gelände, die Gebäude und die Geschichte während einer Führung vorzustellen. Im Anschluss wird das Regionalzentrum für demokratische Kultur MSE die Fraktionsmitglieder über demokratiegefährdende Erscheinungsformen und über im Landkreis wirkende Strukturen, Initiativen und Projekte zur Stärkung demokratischer Prozesse informieren”, sagte der Fraktionsvorsitzende Arnold Krüger.
„Es sollte nicht nur um Ausstiege gehen, sondern vielmehr diskutiert werden, wo wir einsteigen und wie der Weg in Richtung des großen Ziels der Klimaneutralität gestaltet werden kann!“ – war die klare Botschaft des 2. Fachtags „Saubere Luft in M-V – Mit der Mobilität in die Zukunft“. Rund 60 Vertreter aus Kommunen, Wirtschaft und Politik waren der Einladung zur Online-Veranstaltung von emevo mit Sitz im Leea in Neustrelitz und dem bundesweit agierenden Verein Zukunft Gas gefolgt, der sein Studio in Berlin zur Verfügung stellte. Hochkarätige Referenten aus Wirtschaft und Politik gaben Impulse und berichteten über die Nutzung der alternativen Antriebstechnologien in der Praxis.
Harald Sauter Prokurist der Stadtwerke Stralsund und Vorstandsmitglied des Vereins emevo „Kompetenzzentrum Erneuerbare Mobilität M-V e.V.“ begrüßte die Teilnehmer der Veranstaltung und machte noch einmal das Ziel des Vereins deutlich, die Entwicklungen der alternativen Antriebsformen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zu unterstützen und durch eigenes Handeln voranzutreiben. Aus seiner Sicht ist die batteriebetriebene E-Mobilität „kein Hexenwerk“ mehr. Es gibt bereits eine Vielzahl von Fahrzeugmodellen auf dem Markt, die bezahlbar sind und zusätzlich staatlich gefördert werden. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht stetig voran, beispielsweise haben die Stadtwerke Stralsund für eine Grundversorgung an öffentlichen Ladepunkten auf den Inseln Rügen und Fischland-Darß gesorgt. Damit machen es die Stadtwerke Stralsund vielen anderen Vereinsmitglieder von emevo gleich, für einen regionalen Ausbau der alternativen Mobilität zu sorgen. Darüber hinaus sorgen Sie im ganzen Land dafür, dass über das Vereinsprojekt „Kompetenzzentrum alternative Mobilität M-V“ Privatpersonen, Unternehmen sowie öffentliche Institutionen und Kommunen über Förderungen, Tank- und Ladeinfrastrukturen sowie über Fahrzeugmodelle informiert und beraten werden.
Nur ein Mix ist der richtige Weg
Einen Impulsvortrag aus dem Homeoffice steuerte der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes, Christian Pegel, bei. Für ihn ist klar, dass nur ein Mix aus allen alternativen Antriebstechnologien der richtige Weg in eine klimaneutrale Zukunft sein kann. Für nahe Distanzen im PKW-Bereich stellt für ihn die batteriebetriebene E-Mobilität eine solide und massentaugliche Fortbewegungstechnik dar, die vor allem mit dem Einsatz regenerativer Energien eine klimafreundliche Variante ist. Für die Energieversorger bedeutet es jedoch auch einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung, um den vorhandenen Strom, der durch die Nutzung von erneuerbaren Energien nicht immer in gleicher Stärke vorhanden ist, effizient zu nutzen. Kritisch betrachtet werden auch die Themen Recycling und Ökologie im Bereich der batteriebetriebenen E-Mobilität. Das Leben der Batterien, von der Herstellung bis zur Entsorgung muss umweltfreundlicher gestaltet werden. Im „zweite Leben“, so Christian Pegel, „landen die Batterien in Batteriespeichern, wo die Leistungsfähigkeit der einzelnen Batterie nicht mehr ausschlaggebend ist, sondern die Vielzahl der Batterien das System ausmachen. Wie die Verwendung im dritten oder vierten Leben wirft weiterhin viele Fragen auf.“
Darüber hinaus zweifelt Pegel an der Nutzung batteriebetriebener E-Mobilität im Bereich der längeren Distanzen, des Schwerlasttransportes oder der Baustellenfahrzeuge. In diesem Zusammenhang erwähnt er den Wasserstoff als Option, doch sieht hier die noch preisintensiven Wasserstoff-Fahrzeuge sowie die fehlende Tankinfrastruktur als große Herausforderungen. Weiterhin verursacht der hohe Energieverlust bei der Produktion des Wasserstoffs hitzige Diskussionen.
Von Vorteil sieht Pegel die Verwendung von E-Fuels, die für ihn eine gute Zwischenlösung darstellen, da sie die weitere Nutzung der Verbrennungstechnologien ermöglichen und trotzdem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Da Pegel wenig an einen schnellen technologischen Umbruch glaubt und auch volkswirtschaftliche Bedenken aufwirft, hebt er den Antrieb durch Gas als eine sehr gute Brückentechnologien für die nächsten 15 bis 20 Jahre hervor, die bereits für eine Verringerung der CO2-Emissionen sorgen kann. Beispielsweise hat LNG im LKW- oder Kreuzfahrtschiff-Bereich eine wichtige Rolle eingenommen. Zwar wird es diese Form nicht für immer geben, stellt jedoch zunächst eine CO2-freundlichere Variante dar.
Aufgrund der weiterhin hohen Infektionszahlen muss das zweitägige Kolloquium »Gespräche am Rheinsberger Musenhof« am 7. und 8. Mai leider wie bereits 2020 abgesagt werden. Das Konzert vom Amaconsort am 8. Mai entfällt ebenfalls.
Die Musikakademie Rheinsberg, der Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e.V., das Kurt Tucholsky Literaturmuseum und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hatten gemeinsam Wissenschaftler, Liebhaber und Kenner preußischer Geschichte und Kultur zum interdisziplinären Gedankenaustausch ins Schloss Rheinsberg eingeladen. Friedrichs Musenhof in Rheinsberg sollte als nicht unbedeutender Ort preußischer Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden.
Das vielseitige Programm aus Vorträgen von Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche mit Zeit und Raum zum persönlichen und intellektuellen Austausch sollte um das Konzert des Ensembles »Amaconsort«, Rheinsberger Hofkapelle 2019/20, bereichert werden, das nun zum zweiten Mal abgesagt werden muss.
Derzeit werden Möglichkeiten für ein Ersatzprogramm bzw. die Nachholung zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.
Wegen der aktuellen Pandemiesituation wird die nächste öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus der Stadtvertretung Neustrelitz am kommenden Dienstag, den 20. April, um 17 Uhr, ausschließlich als Videokonferenz stattfinden. Auf der Tagesordnung des Gremiums stehen unter anderem die Tourismusförderung in der Mecklenburgischen Seenplatte, die Fète de la Musique am 21. Juni 2021 (Strelitzius berichtete), die 31. Landeskunstschau in Neustrelitz vom 29. Mai bis zum 31. Juli in Neustrelitz sowie die Unterstützung für Kulturschaffende in Corona-Zeiten.
Bürgerinnen und Bürger, die per Videokonferenz an der Sitzung teilnehmen möchten, werden gebeten, sich bis Montag, den 19. April, um 16 Uhr im Büro der Stadtvertretung anzumelden. Sie erhalten von dort den Einladungslink für die Sitzungsteilnahme. Das Stadtvertreterbüro ist unter 03981 4534-221/-226 und per E-Mail unter stadtvertretung@neustrelitz.de erreichbar.
Das dürfte allen Neustrelitzern heruntergehen wie Öl: Für Landtagspräsidentin Birgit Hesse ist die Residenzstadt “Schrittmacher der Demokratie”. “Wir blicken stolz Richtung Neustrelitz”, sagte die Politikerin in einem Grußwort heute anlässlich der Neustrelitzer Schlossbergkonferenz (Strelitzius berichtete), die aus der Aula des Neustrelitzer Gymnasiums Carolinum ausgestrahlt wurde.
Birgit Hesse
Immer am 29. Januar findet seit vier Jahren die Neustrelitzer Schlossbergkonferenz statt. An diesem Tag wurde 1919 für den Freistaat Mecklenburg-Strelitz die erste demokratische Verfassung Deutschlands im Neustrelitzer Schloss in Kraft gesetzt. “Wie wichtig eine demokratische Verfassung ist, kann man nicht oft genug betonen”, so Birgit Hesse. “Demokratie ist zerbrechlich.” In diesem Zusammenhang erinnerte die Landtagspräsidentin an Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik, nach dem die Würde des Menschen unantastbar ist. “Das ist aktueller denn je. Es liegt an uns, die wir für die Demokatie stehen”, betonte die Präsidentin.
Sie dankte im Namen des Landtages Henry Tesch und Helmuth von Maltzahn als Organisatoren der Neustrelitzer Schlossbergkonferenzen für das gesellschaftliche Engagement. Zur 5. Konferenz im kommenden Jahr wolle sie gern persönlich kommen, so die Landtagspräsidentin. Unterstützt wird die Konferenz durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, den Kulturgut Mecklenburg-Strelitz e.V. sowie den Residenzschlossverein Neustrelitz e.V.
“Einen besonderen Ort der Demokratie erlebbar machen”, das war dann auch das Thema von Holger Wilfarth vom Büro für Nachhaltigkeit in Neustrelitz. Wilfarth, Schlossberg-Aktivist von Beginn an, trägt seit 2018 das Projekt der virtuellen Wiedererstehung des untergegangenen Neustrelitzer Residenzschlosses gemeinsam mit dem Residenzschlossverein. “Uns geht es auch darum, dem Ort der Verfassung von 1919 einen würdigen baulichen Rahmen zu geben”, begründete er die Bemühungen um den Turmbau. Es gelte die Kräfte zu bündeln. Jedes Jahr seien es mehr Menschen, “die gegen alle Widerstände das Vorhaben vorantreiben”. Wer Stadtentwicklung meine, der müsse “ein klares Bekenntnis zu diesem Ort, zum Schlossberg und seinem Schloss abgeben”.
Wilfarth kündigte an, nach der unmittelbar bevorstehenden kompletten visuellen Wiederrichtung des Neustrelitzer Schlosses digital auch ins Innere vordringen zu wollen. Von besonderem Interesse sei natürlich die Etage, in der der Landtag Mecklenburg-Strelitz von 1919 bis 1934 getagt hat. Er würdigte in diesem Zusammenhang ausdrücklich Torsten Foelsch, Autor des Bandes „Das Residenzschloss zu Neustrelitz – Ein verschwundenes Schloss in Mecklenburg“, der eine gute Vorarbeit geleistet habe.
Henry Tesch (hinten links), Ratsvorsitzender der Stiftung Mecklenburg, und Helmuth von Maltzahn, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, eröffneten die 4. Schlossbergkonferenz.
Folgt man den Ausführungen des Neustrelitzer Bürgermeisters Andreas Grund auf der heutigen 4. Schlossbergkonferenz, so werden die Sanierung des Schlosskellers und der originalgetreue Nachbau des Schlossturms nicht vor 2027 realisiert sein. Außerdem scheint das Projekt chronisch unterfinanziert. Grund, der sich um eine dritte Amtszeit im Rathaus bewirbt und der Konferenz digital zugeschaltet war, operierte mit Zahlen zwischen sieben und elf Millionen Euro. Er verfügt offenbar über Wissen, dass die Stadtvertreter noch nicht haben. Das in der Sache beauftragte Architekturbüro konnte wegen coronabedingter Verschiebung des Termins der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bau bislang nicht vortragen. Nun soll das im Februar geschehen.
Grund, der nicht gerade als glühender Verfechter des Schlossbergprojektes gilt, bezeichnete das Vorhaben immerhin gleichberechtigt mit dem Vorhaben Schwimmhalle für Neustrelitz, dem er in der Vergangenheit auch nicht gerade mit Begeisterung gegenüberstand. Hier dürfe es keine Konkurrenz geben, beide Projekte seien wichtig für die Stadtentwicklung, so der Wahlkämpfer. Zugleich schränkte er aber ein, dass alles von der Leistungsfähigkeit der Kommune und den Fördermöglichkeiten abhänge.
Hat schon Tradition bei den Schlossbergkonferenzen: Zum vierten Mal spielte Solveig-Kristin Schmid Trompete.
Weit über 100 Meldungen hatte es auf Einladung der Stiftung Mecklenburg und der Stadtvertretung zur diesjährigen Neustrelitzer Schlossbergkonferenz gegeben. Ein respektables Ergebnis, da die Tagung wegen der Pandemie erstmals digital durchgeführt werden musste. Am Ausstrahlungsort Carolinum-Aula hatten sich ganze 13 Personen versammelt, die sich zuvor im Eingangsbereich einem Corona-Schnelltest unterzogen hatten. Das gastgebende Gymnasium als Schrittmacher bei Hygienekonzepten von Beginn der Krise an bewies eindrucksvoll, dass auch in schwierigen Zeiten Veranstaltungen möglich sind.
Angelika Groh war extra in die Aula gekommen.
Bei der Fragerunde zum Schlossberg der vier Bürgermeisterkandidaten schnitt für mich die parteilose Bewerberin Angelika Groh am besten ab, die direkt in die Aula gekommen war. Geboren auf dem Schlossberg, am Schlossberg zur Schule gegangen und jetzt gleich um die Ecke wohnend, möchte sie etwas für diesen Ort tun. “Es macht Sinn, hier zu investieren, auch über Keller und Turm hinaus” betonte Angelika Groh. An Nutzungsideen mangelte es der Neustrelitzerin nicht. So könne sie sich angesichts der Präsenz von DLR und Leea an den Stadträndern hier im Herzen der Residenzstadt ein Wissenschaftscenter vorstellen. Die Deutsche Tanzkompanie könnte auf dem Schlossberg unterkommen, oder eine Musikakademie… Das Thema Schlösser und Herrenhäuser habe nicht ohne Grund überall im Land deutlich Fahrt aufgenommen, unterstrich die Tourismusexpertin und Netzwerkerin.
Die Organisatoren der 4. Schlossbergkonferenz in Neustrelitz, Stiftung Mecklenburg und Stadtvertretung, am kommenden Freitag, 29. Januar, haben mir heute das Programm zugeschickt. Ich hänge es an. Die Konferenz wird, wie an dieser Stelle bereits gemeldet, pandemiebedingt digital stattfinden. Ausstrahlungsort ist die Aula des Gymnasiums Carolinum. Noch ist es möglich, sich unter tagungsbuero.neustrelitz@gmail.com registrieren zu lassen. Der Teilnahmelink wird dann kurzfristig verschickt.
Landtagspräsidentin Birgit Hesse wird sich in einem Grußwort an die Konferenzteilnehmer wenden. Eingeladen sind unter anderem der Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund und seine drei Herausforderer zur Wahl des neuen Stadtoberhauptes. Alle vier Gäste werden gefragt, wie sie zur Instandsetzung des Schlosskellers und dem originalgetreuen Nachbau des Schlossturms stehen und welche Nutzung sie sich vorstellen, ob sie sich für eine weitere Investition nach historischem Vorbild auf dem Schlossberg bzw. deren Ausschreibung einsetzen würden und welche touristischen Vorstellungen die Kandidaten hinsichtlich der Vielzahl historischer Baudenkmale in Neustrelitz, besonders im Schlossbezirk, haben.
Unterstützt wird die Konferenz durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, den Kulturgut Mecklenburg-Strelitz e.V. sowie den Residenzschlossverein Neustrelitz e.V.