Beim Umwelttag des Müritzeums ist auch immer der Aktionswagen des Müritz-Nationalparks dabei. Fotos(2): Eike Lucas
Der Sommer 2022 steht im Müritz-Nationalpark ganz im Zeichen der Jugend- und Umweltbildung: Schon in den Pandemiejahren konnte durch den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Steinmühle der Regelbetrieb aufrecht gehalten werden. Auch in diesem Jahr werden wieder über 600 Kinder das Jugendwaldheim besuchen. Darüber hinaus finden in dieser Saison nun endlich auch wieder sämtliche Projekt- und Umwelttage – wie etwa der Insektentag oder der Forschertag in Rechlin – sowie die Junior-Ranger-Treffen und Camps in vollem Umfang statt. Und nicht nur das: Neu im Programm waren das Sommerfest der Steinmühle sowie die Ferienfreizeit „Umweltdetektive“.
Um Wald und Klima spielerisch und praktisch besser zu verstehen, bietet das Jugendwaldheim Steinmühle in der ersten Sommerferienwoche eine Ferienfreizeit unter dem Motto „Die Umweltdetektive“ an. Zwölf Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren können gemeinsam entdecken, welche Kräfte im Wald wirken und welche wichtige Rolle dieser Lebensraum für uns alle einnimmt.
An fünf Tagen mit einer Übernachtung von Donnerstag auf Freitag entwickeln die Kinder auf Moor- und Waldexkursion, beim Floßfahren, Keschern, Basteln mit Holz, beim Stockbrot- und Pizzabacken sowie auf Ralleys und beim Spielen ein tieferes Verständnis für unsere Natur und Umwelt.
Ulrich Meßner zwischen Till Backhaus (links) und Butzki auf dem Weg nach Steinmühle.
Anlässlich der Eröffnung des Naturparkweges MV sind Agrarminister Till Backhaus und der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Butzki mit Begleitung am Donnerstag von Feldberg nach Steinmühle gelaufen. Die Teilnehmer hatten sich am Parkplatz der Luzinfähre in Feldberg getroffen. Mit einem wunderschönen Blick auf den Schmalen Luzin startete dort die insgesamt 15 km lange Wanderung und führte u.a. durch den Karrengrund Richtung Neuhof. Das Naturschutzgebiet und Totalreservat Heilige Hallen war ein Höhepunkt der Wanderung durch den Naturpark Feldberger Seenlandschaft. In Grünow als einem Eingangsbereich erreichten die Teilnehmer*innen den Müritz-Nationalpark. Die Wanderung endete am Jugendwaldheim in Steinmühle.
„Ich freue mich sehr, dass ein Abschnitt dieses tollen Naturparkweges durch unsere Region führt“, so Butzki. „Wir haben gestern so unterschiedliche und interessante Lebensräume erwandert, fachkundig geführt unter anderen von Ulrich Meßner, Leiter des Müritz-Nationalparks, und von Martin Wyczinski vom Naturpark Feldberger Seenlandschaft. Die uns dabei vorgestellte Broschüre (http://www.naturparkweg-mv.de/) macht einfach neugierig auf unsere einzigartige Natur. Ein Besuch lohnt sich, zu jeder Jahreszeit.“
Eröffnet wurde der Naturparkweg MV bereits am Mittwoch durch Backhaus mit einer Wanderung zwischen Großen Luckow und dem Röthelberg (Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See). Der Weg verläuft auf rund 907 Kilometern quer durch alle sieben Naturparks, durch das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und den Müritz-Nationalpark.
Der Feldberger Pilzexperte Udo Hans Hopp führt Naturfreunde zu den Herrschern des Waldes. Hopp ist Pilzsachverständiger, Diplomlehrer im Ruhestand und seit 1981 ehrenamtlicher Pilzberater. Er wird in einer dreistündigen Wanderung auf einheimische Pilzarten, ihre Verwendungsmöglichkeiten und ihre Funktion im Ökosystem eingehen. Pilze sind überlebensnotwendig für die Lebensgemeinschaft Wald. Sie lassen Bäume wachsen und sterben. Die Vielzahl der Pilze ist überwältigend.
Der Unkostenbeitrag für den Pilzexperten beträgt fünf Euro. Treffpunkt ist das Jugendwaldheim Steinmühle bei Carpin am kommenden Sonnabend, den 10. Oktober. Die Führung über eine Strecke von rund sechs Kilometern dauert von 14 bis 17 Uhr. Es ist eine persönliche telefonische Anmeldung bis zum 9. Oktober, 13.30 Uhr, unter 039824 25280 erforderlich.
Neeltje Witte, Pauline Kracht, Berit Schubert sind nun Junior Ranger. Foto: NPA Müritz
Am vergangenen Sonnabend fand im Jugendwaldheim Steinmühle der diesjährige Junior Ranger Test statt. Von den sechs angemeldeten Kindern nahmen letztlich drei Mädchen und ein Junge am Test teil. Der vierseitige Test mit insgesamt 20 Fragen verlangte den Teilnehmern allgemeines Wissen über den Nationalpark sowie Fachwissen zu heimischen Pflanzen und Tieren ab. Nach der Prüfung, die alle vier bestanden haben, gab es bei bestem Wetter noch eine kleine Wanderung durch den Nationalpark.
Neben einer Urkunde bekamen die Kinder auch noch ein T-Shirt, eine Wanderkarte sowie ein Schlüsselband. „Zwei Kinder werden bei den ‚Buntspechten‘ mit einsteigen und zwei bei den ‚Waldkäuzen‘. Ich wünsche allen viel Spaß bei den kommenden Junior Ranger Veranstaltungen“, sagte Hannes Frisch, der seitens des Müritz-Nationalparks den Junior Ranger Test mit organisiert und begleitet hat.
Was wissen wir noch von alten Wassermühlen, Harzungen, Teeröfen, Köhlereien oder Steinschlägern? Interessierte können am kommenden Sonnabend, den 19. September, mit dem Ranger zu den ehemaligen Arbeitsstätten unserer Eltern und Großeltern radeln. Fahrradausleihe vor Ort im Jugendwaldheim Steinmühle bei Carpin gegen eine Gebühr von fünf Euro ist möglich. Die Tour findet von 10 bis 13 Uhr statt und führt über acht Kilometer.
Für die Führung ist eine persönliche telefonische Anmeldung bis zum 18. September, 13.30 Uhr, unter 039824 25280 erforderlich.
Eine FÖJ-Stelle im Jugendwaldheim Steinmühle – der Umweltbildungseinrichtung des Nationalparkamtes – wird kurzfristig frei. Eine tolle Gelegenheit des Berufseinstiegs für einen jungen Menschen zwischen 18 und 26 Jahren von Dezember bis Ende August 2020 im Müritz-Nationalpark
Die FÖJler erhalten spannende Einblicke: Ob bei naturkundlichen Exkursionen mit Besuchergruppen, auf dem Grünower See bei einer Floßfahrt oder in der Bastelwerkstatt mit Schulklassen – Erfahrungen sammeln und Kreativität einbringen ist das Motto. Die Unterbringung erfolgt in einer Wohngemeinschaft im Forsthaus Serrahn – mitten im Nationalpark – in der Nähe von Neustrelitz. Bei Bewerbern aus der Region kann selbstverständlich auch zu Hause genächtigt werden.
Bewerbungen mit kurzem Lebenslauf und Motivationsschreiben bitte bis spätestens 25. November an e.schulz@npa-mueritz.mvnet.de. Weitere Informationen zum Freiwilligen Ökologischen Jahr finden sich unter www.jao-foej.de. Dort sind auch die Bewerbungsregularien und Teilnahmevoraussetzungen zu finden. Ansprechpartnerin ist Frau Fabian unter 03991 663888 oder fabian@jao-berlin.de.
Für 29 Junior Ranger der vierten bis achten Klassen hat am Wochenende auf dem Gelände des Jugendwaldheims Steinmühle bei Carpin das nunmehr 14. Camp stattgefunden. Jährlich kommen alle Junior Ranger Gruppen des Müritz-Nationalparks zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsam die Natur zu erleben sowie spannende Aufgaben zu lösen.
Das umfassende Programm wurde von hauptamtlichen Nationalpark-Rangern, Mitarbeitern der Umweltbildung und älteren Junior Rangern, den sogenannten Volunteer Rangern, erarbeitet und begleitet. Am Anreisetag bauten alle gemeinsam Zelte und ein Tipi auf und gestalteten ihr Camp. Der Abend klang mit Lagerfeuergeschichten und Spielen aus.
Am Samstag fand eine Radtour ins Serrahner Teilgebiet des Müritz-Nationalparks statt. Die ältesten Junior Ranger und die Volunteer Ranger übernahmen die Führung der Radtour. Die Tour bereitete spielerisch auf die folgende Junior Ranger-Prüfung vor. Diese bestand aus einem Quiz oder der Aufgabe, ein Poster zu gestalten oder einen Vortrag zu halten. In diesem Jahr waren die Säugetiere im Nationalpark das Thema. So stellen die Nachwuchs-Naturschützer ihr Nationalpark-Wissen unter Beweis und werden für eine aktive Teilhabe am Naturschutz begeistert. Als Anerkennung gab es Urkunden, T-Shirts und einen Aufnäher mit einer Feder als Symbol.
Auch der Kleiber stimmt mit ein. Foto: Erwin Lorenzen/pixelio.de
Im Frühling vereinen sich die vielen unterschiedlichen Vogelgesänge zu einer stimmgewaltigen Sinfonie des Waldes. Die Ranger des Müritz-Nationalparks nehmen Naturfreunde am morgigen Sonnabend mit auf Entdeckertour. Dann heißt es: Genau hingehört!
Der Ranger weiß, wer da singt. Vor allem aber übersetzt er die geheime Sprache der Vögel. Ist es tatsächlich eine Liebeserklärung, die da vertont wird, oder versuchen die gefiederten Musiker aus voller Kehle ihr Revier abzustecken? Vielleicht werden auch Artgenossen mit lautstarkem Gezeter vor drohender Gefahr gewarnt.
Getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ laden die Ranger zu 6 Uhr auf den Parkplatz des Jugendwaldheims Steinmühle ein. Die etwa sechs Kilometer lange geführte Wanderung ist gegen 9 Uhr beendet. Frühaufsteher und Musikliebhaber kommen mit Sicherheit auf ihre Kosten, heißt es.
Der Kleiber gehört zu den einheimischen Singvögeln. Foto: Erwin Lorenzen_pixelio.de
Vom 29. bis zum 31. März bietet der Verein der Natur- und Landschaftsführer M-V im Müritz-Nationalpark im Jugendwaldheim Steinmühle einen Workshop zur Bestimmung von Vogelstimmen an. Dieser Kurs ist für alle geeignet, die einen systematischen Zugang zur Welt der Vogelstimmen suchen, wobei der Fokus auf den häufigsten Singvogelarten Deutschlands liegt.
Neben Nationalpark-Exkursionen vermitteln vertiefende Informationen und Lernmaterialien „indoor“ einen Einblick in die Faszination der Vogelstimmen: Welche Funktion haben Gesänge und Rufe in der Vogelwelt? Wo und wann kann man die einzelnen Arten am besten belauschen? Und wie kann man sich die unterschiedlichen Stimmen am besten einprägen? Dazu wird der Biologe Dr. Uwe Westphal unterschiedliche Methoden wie Imitationen und Merksprüche vorstellen und viel Wissenswertes über die Lebensweise der gefiederten Sänger vermitteln.