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Lange hat eine Ausstellung in Neustrelitz nicht so polarisiert, wie die derzeitige in der Schlosskirche mit studentischen Ideen zum Füllen der schmerzlichen Lücke im Stadtbild auf dem benachbarten Schlossberg. Zu denen, die sich sofort begeistert von den Ideen zeigten, gehört der Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund (Strelitzius berichtete). Die Position des Residenzschlossvereins ist sehr diffus.

Jetzt hat sich auch der Neustrelitzer Holger Wilfarth zu Wort gemeldet. Meine Leser kennen ihn gleichermaßen als Aktivisten für den Wiederaufbau des Schlosses, vorrangig zunächst des Turmes, aber auch als Initiator, der Neustrelitz auf den Weg zum offiziell anerkannten Ort der Demokratiegeschichte in Deutschland gebracht hat.

Mein Blogfreund hat an der Ausstellung bei aller studentischen Freiheit aus seiner Sicht wissentlich nicht berücksichtigte Punkte auszusetzen:

  1. In der Beschlusslage der Stadtvertretung und im Vertrag mit dem Land MV ist die Errichtung des Schlossturms im Original vereinbart.
  2. Wir sind „Ort der Demokratiegeschichte“ und einziger Punkt in Mecklenburg-Vorpommern der geplanten „Straße der Demokratie“. Weder die erste demokratisch-parlamentarische Verfassung noch die erste Frau in einem deutschen Parlament findet in der Ausstellung irgendeine Erwähnung.
  3. Nicht beachtet wurde, dass der Schlossberg zwar teilweise unbebaut, aber kein weißer Fleck im Engagement der Strelitzer ist. Symbol diese Engagements und Identifikationspunkt der Strelitzer Bürgerinnen und Bürger ist der Schlossturm. Es wurde durch unermüdliches langjähriges ehrenamtliches Engagement erreicht, dass dieser Turm errichtet werden soll.

Was hätten die Vorschläge in der Schlosskirche für einen Wert, wenn diese Fakten fehlen?, fragt Wilfarth. Neuerdings heiße es, der Bürgermeister von Neustrelitz plane schon, die für den Schlossturm bereitgestellten Gelder an anderer Stelle in der Stadt einzusetzen. Dabei berufe er sich auf die Ausstellung, und dass dort der Turm ja nicht vorkomme.

„Die seit über fünf Jahren bestehende Idee vom ‚Leuchtturm für Demokratie‘, die es bis zur bundespolitischen Bedeutung geschafft hat, und wofür Fördermittel in Höhe von zwei Millionen Euro bereitstehen, findet bei Herrn Grund wohl keine Beachtung“, schätzt Wilfarth ein. „Das breite bürgerliche Engagement und die aktuelle Beschlusslage der Stadtvertretung sprechen sich für den originalen Turm aus. Stört das den Neustrelitzer Bürgermeister?“

Bürgermeister Grund ist herzlich eingeladen, sich hier zu den Vorwürfen zu äußern. Was die Ausstellung angeht, so kann ich mich der Einschätzung Wilfarths nur anschließen.