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Ich nenne es eine Sternstunde. Am Wochenende hat mich Brigitte Kampmann angerufen. Die 80-jährige Wahlberlinerin mit thüringischen Wurzeln ordnet den fotografischen Nachlass ihres vor rund zwanzig Jahren verstorbenen Mannes Rudolf, der mit der Kamera hobbymäßig kreuz und quer durch die ehemalige DDR unterwegs war und seinerzeit so manchen Verlag für seine Schnappschüsse gewinnen konnte. Hut ab, meine neue Bekannte digitalisiert und dokumentiert im hohen Alter das überkommene Material, ob Negativ oder Diapositiv.

Wer letztlich die umfängliche Sammlung übernehmen wird, ist offen. Es gibt vorsichtige Interessenbekundungen, aber nichts Genaues. Zumindest in der Familie sind diesbezüglich keine Ambitionen vorhanden, wie mir die Nachlassverwalterin sagte.

Sie war im Zusammenhang mit ein paar Bildern aus Wesenberg auf mich gestoßen. Die Woblitzstadt und Strelitzius sind nicht zu trennen, und so fand die Berlinerin auch schnell im Internet meine Telefonnummer heraus. Die alte Post am Wesenberger Markt ist seit Jahren abgerissen, wie ich der Anruferin zu Dokumentationszwecken mitteilen konnte. Brigitte Kampmann hatte die Baulücke am Aufgang zur Burg durch Fotovergleiche entdeckt.

Die Berlinerin hat mir freundlicherweise ein paar Fotos aus Wesenberg im Jahr 1975 überlassen. Vielen Dank dafür, und gern bei Gelegenheit mehr.