Schlagwörter

, ,

Der Stromausfall heute Morgen ließ Böses befürchten, möge das Netz durchhalten! Während alle Jahre wieder die Ente vom Wesenberger Bauer Lindstädt im Ofen und der traditionell zwei Mal angekochte und wieder auf die Terrasse beförderte Grünkohl auf dem Herd endschmurgelt, schaue ich mir unseren wohlgefälligen Weihnachtsbaum an. Der vereint gleich mehrere Premieren in seinen Zweigen. Zunächst einmal haben ihn seine Züchter mit dem Prädikat „Premium“ geschmückt. Und das aus gutem Grund, wie mir scheint. Die tiefdunkelgrüne, kerngesunde und überaus wohlgewachsene Tanne stammt aus Retzow bei Lychen so ziemlich gleich um die Ecke und ist damit, Brandenburgerin hin oder her, eine von uns. Mit Ausweisnummer…

Zum Zweiten, die Zeiten ändern sich. Zu früheren haben wir den Christbaum stimmungsvoll direkt beim Förster erstanden. Unsere geliebten Stammadressen in Altstrelitz und später Drewin wurden aber wegstrukturiert. Ein Versuch in Wilhelminenhof mit schäbigen Resten ging als zu spät gekommen in die Geschichte ein. Irgendwann waren wir auch in Carlshof, man möge mir verzeihen, es hat sich nicht wirklich eingeprägt.

In den letzten Jahren vor dem Seniorenstand hat sich mein ehemaliger Brötchengeber mit einer mitarbeiterinternen „Tanne to go“ bester Güte hervorgetan. Als das Mitnehmgewächs 2020 coronabedingt ausfiel und eine Nachbarin die Versorgungslücke schloss, es war hier zu lesen, dachte ich schon bange darüber nach, wo ich wohl zwölf Monate später vorstellig werde.

Zum Dritten: Erstmalig habe ich auf die Schmückhilfe meines Goldkindes verzichten müssen. Das ist nun frischgebackene Mutter, hat samt zum Vater beförderten Schwiegersohn alle Hände voll zu tun. Sie schieben uns nachher den Enkel als schönstes Geschenk unter den Weihnachtsbaum. Meine Holde hat bei der Dekoration des Jahresendgewäches aber bewiesen, dass Kreativität letztlich auch nur von der Mutter auf die Tochter kommt.

Und nun zum Vierten, und damit zurück an den Anfang. Die Premium-Weihnachtsbäume 2021 wurden auf dem Gelände unserer Wesenberger Gärtnerei Hagedorn angeboten. Und das nicht nullachtfünfzehn. Wir brauchten keine fünf Minuten, um die Nordmännische zur Favoritin zu küren und durch die Netztonne schieben zu lassen. Sie, also die Auserwählte unter den Gewächsen, war nämlich gleich ihren Verwandten kerzengleich aufgespießt und damit rundum zu begutachten, ohne auch nur die Hände aus den Taschen zu nehmen. Mehr Premium kann man nun wirklich nicht erwarten!

Das zu meiner diesjährigen Weihnachtsgeschichte, die ich mit den herzlichsten Grüßen und Wünschen an meine Leser und ihre Lieben beende. Vielen Dank auch für die vielen freundlichen Zuschriften, die die Holde und meine Wenigkeit zum Fest erreicht haben. Ich kann sie unmöglich alle einzeln beantworten. Es ist schön, so viel Anerkennung und Zuneigung zu erfahren.

Eben noch die Heichelheimer Klöße in den Topf bringen. Die haben auch Premiere, sind mir nämlich tiefgefroren in die Küche gekommen. Kloßmasse formen war gestern, selbst in Thüringen. Einen Seufzer an dieser Stelle. Strelitzius zieht sich zu Schmaus, Bescherung und Buntem Teller am Heiligen Abend zurück. Man liest sich, und ich freue mich wie jeden Tag drauf!