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Thomas Besse. Foto: B4B MV

Im April waren in der Seenplatte 218 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im März. Insgesamt 12.257. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,4 Prozent. Im Vergleich zum April des Vorjahres sind es 235 Arbeitslose mehr. Dazu der Chef der Arbeitsagentur Neubrandenburg, Thomas Besse: „Trotz der Sorgen, die uns allen die Corona-Virus-Pandemie bereitet, hat sich der April am Arbeitsmarkt in der Seenplatte – unter dem Eindruck der Frühjahrsbelebung – positiv entwickelt. Anders als etwa der Einzelhandel, das Gastgewerbe und viele Dienstleister kommen Industrie, Bau, Handwerk, aber auch der nichtstationäre Handel derzeit vergleichsweise gut durch die Krise. Die zunehmende Wirkung der Impfkampagne wird dazu führen, dass sich der Arbeitsmarkt im Jahresverlauf schrittweise erholt.“

Abhängig sei die weitere Entwicklung aber vor allem vom Verlauf der Pandemie. In den drei Jahren vor Corona ist die Arbeitslosigkeit im April im Schnitt um 1.200 Personen zurückgegangen. Im April 2020 um 619 gestiegen. Und im ablaufenden April wieder gesunken (- 218).

Positiv stimme ihn auch, sagte Besse, dass Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwarten, dass trotz der Corona-Pandemie die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern im Jahresdurchschnitt um 9,7 Prozent sinkt. Zudem sollte es zumindest ein Jobwachstum von 0,4 Prozent geben. „Unsere wissenschaftlichen Kollegen*innen vom IAB rechnen – für unser Bundesland –  mit durchschnittlich 577.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Das wären 2.400 Beschäftigte mehr als im Jahresdurchschnitt 2020.“

Die Zahl der Menschen, die im April – aus der Arbeitslosigkeit heraus – eine Arbeit finden konnten, liegt mit 938 Personen deutlich über der Zahl derer, die sich neu oder erneut arbeitslos melden mussten (673). Der Arbeitsagenturchef sieht darin zwei Entwicklungen. „Zum einen sichert die Kurzarbeit aktuell – während des Lockdown – weiter erfolgreich Arbeitsplätze und verhindert Arbeitslosigkeit. Wir sehen aber zweitens auch, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nach den Entlassungen des vergangenen Jahres nun Fachkräfte einstellen, um schnell wieder wirtschaftlich in Fahrt kommen zu können.“

Ohne Kurzarbeit läge die Arbeitslosigkeit noch einmal deutlich höher. Im April wurde für 493 Menschen im Landkreis vorsorglich Kurzarbeit angezeigt – 145 mehr als im März. Nach aktuellen Hochrechnungen befanden sich im Oktober 2020, 4.480 Mitarbeitende – aus 739 Unternehmen – in Kurzarbeit.