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Dass man in Rethymno im September nur noch an wenigen Tagen im Meer baden und auch den beworbenen schnurgeraden Strand häufig nicht mehr beliegen kann, Schwamm drüber. Die nächste Bucht ist mit dem Mietwagen erreichbar.

Die erste Werbung von Reiseveranstaltern für das bevorstehende Jahr ist uns ins Haus gekommen. Sie locken unter anderem mit Rücktrittsmöglichkeiten bis kurz vor Antritt des Urlaubs. Ein Angebot, was es im Herbst 2019 nicht gab. Nach dem, was wir im Corona-Jahr 2020 daraufhin in unserem kretischen 4-Sterne-Urlaubshotel in Rethymno erleben mussten, sind wir trotzdem erst mal von schnellen Entschlüssen geheilt und tendieren eher zur letzten Minute. Noch mehr fuchst uns allerdings die Antwort der Schauinsland Reisen GmbH auf unsere Forderung nach Rückerstattung eines Teils der Reisekosten angesichts einer Verpflegung in Halbpension, die man nur als Kantinenfraß bezeichnen kann.

Und das nicht nur, weil auf wahrscheinlich am Abend vorher bestückten Tabletts serviert wurden (Frühstück) bzw. sich der Urlauber mit einem Tablett vor Vitrinen und Töpfen anstellen musste – dann hätte er sich auch einem Buffet nähern können – um auf Zuruf des zuständigen Hotelangestellten sein Essen aufgekellt bzw. in vorportionierten Gläsern zugeteilt zu bekommen. Spitzenleistung (in Griechenland!): überpaniertes Schnitzel mit Mischgemüse, Dauerbrenner Tsatsiki-Salat. Die Getränke zumindest wurden dann aber an den Tisch gebracht, da blitzte ein Restservice auf, auch wenn letztlich wieder an der Bar zu bezahlt werden musste. Zum Frühstück drei verpackte Menüs zur Auswahl, Frische oder gar Vielfalt Mangelware. Die Holde wäre wohl verhungert, hätte man unser Flehen nach Joghurt und Müsli nicht erhört und das Wunder wahr gemacht. Am Ende haben wir abends auch schon mal lieber ein Lokal nebenan aufgesucht.

Ich hatte es ja angekündigt, nach Reaktion auf die Eingabe hier noch ein paar Zeilen oder auch ein paar Zeilen mehr abzusondern. Nach Kurzkontakt mit unserem bewährten DER-Heimatreisebüro in Neustrelitz haben wir alle Unzulänglichkeiten frühzeitig in Rhetymno zu Protokoll gegeben. Das Angebot, das Hotel zu wechseln, haben wir allerdings ausgeschlagen. Erstens hatten wir uns ja genau diese Herberge ausgesucht, und nicht wegen der Verpflegung, die wir zum Glück oder eher Unglück ja nicht kannten. Zweitens war man rührend um uns bemüht, konnte aber offensichtlich nicht erteilten Corona-Auflagen oder einem vermutlich auferlegten Sparkonzept etwas entgegensetzen.

Wir vermuten Letzteres angesichts des pandemiebedingten Desasters für die Tourismusbranche. Allerdings nirgendwo sonst in der kretischen Gastronomie, und wir sind überall auf der als Nichtrisikogebiet aus deutscher Sicht erklärten Insel gewesen, konnten wir irgendwelche Abstriche (blödes Wort gerade) an dem erkennen, was wir schätzen und lieben. Die griechischen Eilande, für uns geht wenig drüber und wir bleiben ihnen trotzdem treu. Schließlich gibt es hier auch eine Fülle von köstlichen Lebensmitteln, die man auf Erden erst mal finden muss. Am Ende lag die für die Versorgung zuständige leitende Mitarbeiterin, um den Blogger wissend, schluchzend in meinen Armen, und ich versichere noch mal an Eides statt, am Personal lag es gewisslich nicht.

Reiseveranstalter: „Bloße Unannehmlichkeit“

Dass die Schauinsland Reisen GmbH unsere auf der sogenannten Frankfurter Tabelle fußende Forderung abschlägig beschieden hat, schimmerte hier schon durch. Die Umstände seien „über das Maß einer bloßen Unannehmlicheit“ nicht hinausgegangen. „Allerdings war aufgrund der täglichen umfassenden Berichterstattung in den Medien durchaus absehbar, dass ein regulärer Betrieb nicht möglich sein wird, so dass sich jeder Urlauber auf dahingehende Einschränkungen und einzuhaltende Verhaltensregeln einstellen musste“, heißt es in ihrer Einschätzung dessen, was wir uns bieten lassen mussten. Letztlich obliege die Bewertung, „ob nun die Verpflegung schmeckt, ausschließlich subjetiven Maßstäben“, war zu lesen.

Wir unterstellen dem Reiseveranstalter, dass er gar nicht überprüft hat, was die Umsetzung des „Restaurantkonzeptes“ für den Urlauber bedeutet und über preisliche Nachlässe erst recht nicht nachgedacht hat. Wir reklamieren, dass wir das tatsächlich Gebotene im Herbst 2019 nicht gebucht haben. Und wenn der „Qualitätsmanager“ in seinem Schreiben abschließend die Hoffnung äußert, uns bald wieder als Gäste begrüßen zu dürfen, so beantworten wir das mit einem klaren Nein.

Was das Boutique-Hotel „Omiros“ (Wohnen, Frühstück) und sein Schwesterhotel „Odyssia Beach“ (Abendessen) in Rethymno angeht, so werde ich zwischen den Feiertagen quasi als Reiseempfehlung an dieser Stelle noch einen Beitrag veröffentlichen. Das Angebot umzuziehen haben wir nicht umsonst ausgeschlagen. Und liebe Weihnachtsgrüße schon mal in beide Häuser, wir sind über die sozialen Netzwerke noch mit Angestellten verbunden.