Regelmäßige Leser meiner Kochrezepte wissen, dass ich seit geraumer Zeit Fan der Fattoria la Vialla in der Toskana zwischen Firenze und Arezzo bin, die mir mit einem riesigen Geschenkpaket ins Haus gekommen ist. Heute ist mir ein 280-Gramm-Glas Bombolino-Sauce der mehrfach als „Erzeuger des Jahres“ ausgezeichneten italienischen Bauern beim Kramen im Vorratsschrank in die Hände gefallen. Nudeln aller Art gehen bei mir nie aus, ich habe 300 Gramm Farfalle gewählt, denn zu einer hochwertigen Sauce gehört auch Pasta, an der sie haften bleibt. Spaghetti fallen da zum Beispiel aus.
Natürlich lassen sich die toskanischen Produzenten nicht völlig in die Karten schauen. Insofern ist von der Sauce, also dem Sugo, nur aufzuschreiben, dass sie aus Kirschtomaten, Olivenöl, Salz, Basilikum und „einer Portion Schärfe“ besteht. Mit Sicherheit kein Hexenwerk, eben eine sämige Tomatensauce, der ich üblicherweise noch eine kleingehackte Zwiebel, Oregano und eine Prise Zucker zugebe. Machen die Köchinnen der Fattoria vermutlich auch, geben sie aber nicht zu Protokoll.
Ich habe den Sugo im geöffnetem Glas in einem Topf mit etwas Wasser platziert, das Wasser langsam bis kurz vor den Siedepunkt erhitzt, und vorher einen Deckel aufgesetzt, damit die Wärme im Topf bleibt.
In einer meiner fettfreien Pfannen habe ich unterdessen 150 Gramm Rohschinkenwürfel und vier kleingehackte Knobizehen sanft angedünstet. Dann habe ich noch entkernte schwarze Oliven geteilt, und die Holde hat ein gutes Stück Parmesan gerieben.
Die Schmetterlingsnudeln in Salzwasser al dente kochen, abgießen und mit dem erhitzten Sugo, den Schinkenwürfeln und den Knoblauchstückchen mischen. Ein paar Runden mit der Pfeffermühle über dem Topf drehen. Das schnell erkaltende Gericht pronto auf Tellern anrichten und mit den Olivenhälften und dem Parmesan bestreuen. So einfach, und so genial, guten Hunger!
DirkNB sagte:
Jetzt müsste ich mal meine alten Geometriekenntnisse bemühen und überlegen, ob Spaghetti oder Farfalle bezogen aufs Gewicht (und weil es ja quasi der gleiche Grundstoff ist auch das Volumen) die gleiche Oberfläche haben. Grundsätzlich erstmal nicht, der Zufall wäre zu groß, gefühlt würde ich 300 g Spaghetti aber mehr Oberfläche zumuten als 300 g Farfalle und nach dem Motto: Mehr Oberfläche, mehr Soße … Glatt sind sie ja beide. Der gezackte Rand spricht wieder ein wenig mehr für die Farfalle. Casarecce oder Torchietti sind eher die großen Soßenmeister und haben wie die Farfalle auch Löffelfähigkeiten.
Vermutlich kommt die Geschichte, dass Spaghetti wenig Soße halten können eher daher, das man sich sowieso mit dieser Pasta die meiste aufs Hemd schmiert. 😉 Vermutlich am meisten Soße halten Rigate oder Orecchiette (letztere aber nur mit der Öffnung nach oben). Mist, jetzt habe ich Pastahunger. Aber abends um 9… Okay, in Italien kein Problem. Und ich hätte sogar schöne Tomaten und Paprika im Hause!
Strelitzius sagte:
Öhrchennudeln hätte ich auch noch am Lager gehabt, aber die Schmetterlinge mussten eher weg.
DirkNB sagte:
MHD auf Trockennudeln. Auch so ein Mysterium, dass selbst Galileo nicht aufklären kann … 😉