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Vom Kreiselternrat der Mecklenburgischen Seenplatte zusammengetragene und überprüfte Unzulänglichkeiten in der Schülerbeförderung (Strelitzius berichtete) sollen von den Verkehrsgesellschaften zum Teil bestätigt worden sein. „Teilweise decken sich unsere Rechercheergebnisse aber auch nicht mit ihrem Sachstand“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gremiums. Dem vorausgegangen waren fraktionsübergreifende Gespräche mit für die Schülerbeförderung zuständigen Gremien und Entscheidungsträgern .

„Konstruktiv wurde daher vereinbart, dass hier vertiefend Plausibilitätsprüfungen vorgenommen werden. Man sagte uns zu, alles erdenklich Mögliche zu unternehmen, um schnellstmöglich Abhilfe bei Schwerpunkten zu schaffen, in denen wir übereinstimmen. Allerdings unter dem Deckmantel des Finanzierungsvorbehalts“, so der Kreiselternrat. Eine Distanzbeschulung im Wechselmodell als Lösung lehnen die Elternvertreter in diesem Zusammenhang vehement ab.

Die Landesregierung habe Verkehrsgesellschaften auferlegt, die Schülerbeförderung im Rahmen ihres normalen Linienverkehrs sicherzustellen. Die Beförderungskapazität ergebe sich dabei aus einer Mischkalkulation aus den zur Verfügung stehenden Steh- und Sitzplätzen, so der Elternrat. Einen unabhängigen Schülerverkehr gebe es in MV nicht, merken die Eltern an.

In den Beratungen sei zudem ein grundlegendes Problem struktureller Natur ans Tageslicht gekommen welches mit „Ländlicher Raum“ zu beschreiben sei und ursächlich scheine. Durch das Schließen von mittlerweile circa 150 Schulen im ländlichen Bereich komme es zu einer Konzentration von Schülern in den Städten. „Investitionen in städtische Schulen sollen dem entgegenwirken, führen aber nach unserer Einschätzung über kurz oder lang zu einem sich ausbauenden Sogeffekt vom Land in die Stadt“, heißt es in der Erklärung. In der Folge sinke die Attraktivität des „Ländlichen Raumes“ weiter. Neuansiedlungen von jungen Familien bei fehlender oder unzureichender Infrastruktur werde es so dort nicht geben.

Der Kreiselternrat fordert zusammenfassend eine Sitzplatzgarantie in der ländlichen Schülerbeförderung, keine weiteren Schulschließungen auf dem Land, Wiedereröffnungen von Schulen an neuralgischen Punkten, vornehmlich in Verbindung mit Kita/Hort im ländlichen Raum, zwingenden Erhalt und Ausbau aller noch bestehenden infrastrukturellen Gegebenheiten, Reaktivierung bereits eingestellter Verkehrsanbindungen sowie Gewährleistung einer heimatnahen Beschulung, insbesondere im Grund- und Realschulbereich. Dann reduziere sich der Umfang der Schülerbeförderung von allein. Zusätzlich findet sich im Forderungskatalog des Kreiselternrates der Seenplatte, primär Landeskindern aus MV Zugang zu universitären Bildungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zu ermöglichen und diese auszubauen.