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Die zuständigen Mitarbeiter des Amtes Kleinseenplatte wollen mit der Chefin der Eismanufaktur Klein Quassow im Gespräch bleiben.

Das Vorgehen der Ordnungsbehörde der Kleinseenplatte gegen die Eismanufaktur in Klein Qassow bewegt ganz offensichtlich die Gemüter. Bis heute Mittag hatten weit über 2000 Leser den Beitrag in meinem Blog angeklickt. Der Grundtenor: Unverständnis und Empörung. Ich habe wie versprochen mit Petra Mewes, Sachgebietsleiterin Ordnung und Soziales in der Mirower Behörde, gesprochen.

Sie machte geltend, dass das Amt nach Anzeigen gegen die Betreiberin der Manufaktur zum Vororttermin am gestrigen Mittwoch verpflichtet war. Dabei hätten sich die angezeigten Mängel hinsichtlich der hygienischen Zustände auf der Grünfläche und im Umfeld sowie der Verkehrssicherheit zum Teil bestätigt. „Wir waren selbst überrascht, wie stark der Eisverkauf frequentiert wird. Vielleicht waren wir bei der Ausnahmegenehmigung seinerzeit zu gutmütig, aber wir wollten gerade in Corona-Zeiten, wo es bei vielen Geschäftsleuten um die nackte Existenz geht und die Betreiberin nur ein Reisegewerbe hat, einfach helfen“, so die Sachgebietsleiterin. Sie hatte sich mit einem Mitarbeiter ein Bild von den Gegebenheiten gemacht und nach eigener Aussage trotz der aufgeheizten Atmosphäre Ruhe und Sachlichkeit walten lassen.

Es gehe jetzt einfach darum, die Verweildauer an diesem Ort zu senken, nicht die Kundenzahl insgesamt. So waren auf der kommunalen Grünfläche gegenüber dem Verkaufswagen neben Sitzgelegenheiten auch Liegestühle und erstes Spielgerät aufgestellt worden. Es kam gerade in Spitzenzeiten zu größeren Ansammlungen von Menschen und Fahrzeugen in dem Dörfchen.

Petra Mewes stellte zugleich klar, dass der Eisverkauf in Klein Quassow weiterlaufen könne. Er sei zunächst per Ausnahmegenehmigung bis zum 31. Juli befristet, von Schließung sei momentan aber keine Rede. „Wir sprechen zum gegebenen Zeitpunkt gern mit der Betreiberin der Eismanufaktur, wie es nach Ablauf der Frist auch am Standort Klein Quassow weitergehen kann.“

Wesenbergs Bürgermeister Steffen Rißmann hatte sich gestern unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht vom Einschreiten des Ordnungsamtes nach Klein Quassow begeben und mit der Geschäftsfrau und ihrem Lebenspartner gesprochen. Außerdem hatte das Stadtoberhaupt Amtsvorsteher Heiko Kruse eingeschaltet. „Gefühlsmäßig glaube ich, dass hier behördlich über das Ziel hinausgeschossen wurde. Hundertprozentig kann ich die Entscheidung nicht nachvollziehen“, sagte Rißmann gegenüber Strelitzius.

Er komme regelmäßig durch Klein Quassow und habe keine größeren Schwierigkeiten gesehen. Sicherlich sei problematisch, dass es in der Ortslage einen überfahrbaren Gehweg und eine schwer einsehbare 90-Grad-Kurve gebe. Der Bürgermeister äußerte sich zuversichtlich für die Zeit nach dem 31. Juli. „Wir setzen uns für einen Weiterbetrieb unter hinreichenden Rahmenbedingungen ein.“

Viel komplizierter sehe er die Situation rund um den Finelly-Eiswagen auf dem Parkplatz vor dem schwarzen Netto an der B 198 in Wesenberg, so Rißmann. „Hier bin ich mit der Supermarkt-Kette im Gespräch, um Verbesserungen zu erreichen.“