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Wesenberg muss einen weiteren Verlust verkraften. Die Betreiberinnen des Dro-Le-Marktes in der Stadtmitte haben aufgegeben. Die Geschäftsräume sind seit 1. Mai wieder zu mieten, das gesamte Gebäude steht zum Verkauf, wie mir Bürgermeister Steffen Rißmann auf Anfrage bestätigte. Nach dem Niedergang des benachbarten Fleischers in der Seestraße (Strelitzius berichtete) habe sich Ende vergangenen Jahres auch das Ende der Einkaufsstätte am Markt abgezeichnet. Die Corona-Krise habe ihr möglicherweise den Rest gegeben.
Er bedauere das besonders, so das Stadtoberhaupt, weil bei Dro-Le der Servicegedanke immer ganz oben gestanden habe und die beiden ehemaligen Schlecker-Frauen wirklich alles versucht hätten, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. 2012 hatten sie nach der Insolvenz der Drogerie-Kette in Wesenberg den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, 2016 nach einem Jahr Geschäftstätigkeit in Mirow die dortige Filiale wieder schließen müssen und sich weiter auf die Woblitzstadt konzentriert.
Gegen die Supermärkte sei kaum anzukommen, wenn man als kleiner Ladenbesitzer nicht über ein einträgliches Alleinstellungsmerkmal verfüge, so der Bürgermeister. Er hoffe jetzt ganz schnell auf einen Nachmieter der von den beiden Frauen und ihren Familien noch hergerichteten Räume. Leider stehe auch der Fleischereiladen um die Ecke nach wie vor leer.
WT sagte:
Auf den ersten Blick ist den Supermärkten und Internetgiganten kaum noch jemand gewachsen. Guckt man sich jedoch die belebten Mittel- und Kleinstädte mal genauer an so fällt einem deren Antwort auf. Diese Städte betreiben eine nachhaltige Stadtentwicklung mit einem übergeordneten Konzept. Nur so kann man diesem Trend noch entgegenwirken und die Zukunftsfragen versuchen zu lösen.
Um den Leerstand im Stadtkern („Donut-Effekt“) zu stoppen muss das Zentrum wieder in den Fokus rücken und ein zeitgemäßes Stadtentwicklungskonzept auf den Weg gebracht werden.