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Auf meinem Spaziergang heute im Vorfeld von Sturmorkan oder Orkansturm „Sabine“ – kommt bitte alle gut durch die „Dröhnung“, wie Wetterfrosch Kai Zorn gerade postete, – sind mir Schneeglöckchen, Krokusse und sogar eine blühende Forsythia begegnet. Höchste Zeit also, noch mal einen Wirsingkohl-Eintopf auf den Tisch zu bringen, der für mich klar in die Winterküche gehört.

Beim Kramen in meiner Rezeptsammlung bin ich bis in die DDR-Abteilung vorgestoßen, das Gericht ist also minimalistisch. Was übrigens seiner Güte keinen Abbruch tut und Kochanfängern bestens entgegenkommt. Grüße von damals: Wenn es keine Tomaten gibt, tut es auch Tomatenmark, empfohlen ‚Pritamin'“. Da werden Erinnerungen an die Döschen aus dem Bruderland Ungarn wach! Gibt es übrigens immer noch, „Pritamin“.

Ich habe 1,5 Liter Gemüsebrühe in einem großen Topf angesetzt. Dann wurden ein Pfund Kassler-Lachs gewürfelt, ein reichliches Pfund festkochende Kartoffeln geschält und mundgerecht zerkleinert, zwei rote Paprika in schmale Streifen und fünf Eiertomaten in Scheiben geschnitten sowie ein Kilo Wirsingkohl als Hauptdarsteller in feine Streifen geschnitten. Den Strunk großzügig herausoperieren.

Nach getaner Vorarbeit ein Bier, wahlweise ein Glas Wein trinken. Jetzt das Fleisch in die siedende Brühe geben, nach fünf Minuten fliegen die Tüften ein. nach zehn Minuten die Paprika und nach 15 Minuten Tomate und Kohl. Mit Pfeffer und Salz kräftig würzen. Nach 25 Minuten ist das Werk schon vollbracht. Guten Hunger!

Wir Zwei-Personen-Haushalt haben den üppigen Rest des Eintopfes eingefroren. Sollte sich dieser sogenannte Winter nach Sturm „Sabine“ endgültig verabschieden, schmeckt das Kohl-Gericht spätestens auch noch im Herbst 2020.