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Die im Lokalblatt angekündigte Gründung eines „Turmbauvereins Schlossberg Neustrelitz“ ist bei den gesellschaftlichen Kräften, die seit Jahren für eine bauliche Entwicklung auf dem Schlossberg der Residenzstadt eintreten, auf Empörung gestoßen. Zudem sät die angeblich beabsichtigte Mitgliedschaft von Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) Zweifel an seiner Unabhängigkeit als Landespolitiker.

Nicht zufällig werde der neue Verein zwei Tage vor der Konferenz zum 100. Jahrestag der demokratischen Landesverfassung von Mecklenburg-Strelitz im Strelitzer Kulturquartier, bei der es auch um die Zukunft des Schlossberges gehen wird (Strelitzius berichtete), ins Spiel gebracht. Auch ein Zusammenhang zu den Kommunalwahlen im Mai wird hergestellt. Der Satzungsentwurf des „Turmbauvereins“ liegt Strelitzius vor. Auf das Echo auf der Konferenz am Dienstag darf man gespannt sein. 

Dr. Rajko Lippert

„Mit Erstaunen habe ich die Ausführungen zum ‚Turmbauverein Schlossberg‘ zur Kenntnis nehmen müssen“, schreibt mir Dr. Rajko Lippert, Vorsitzender des die Konferenz mitorganisierenden Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz. „Verwunderlich sind gleich drei Aspekte: 
zum Ersten die Tatsache, dass der Verein laut Satzungsentwurf Projektentwickler für einen Turm sein will und ‚innerhalb des Vereins‘ die bauliche Ausführung beraten werden soll. Darüber müsste sich eigentlich das demokratisch gewählte Stadtparlament mit dem Land als Eigentümer verständigen.“

Zum Zweiten, dass dem entgegen nach Einschätzung Lipperts „die Ausführung des Turms bereits im Satzungsentwurf festgeschrieben ist
– ein ‚Turm auf der Fläche des ehemaligen Residenzschlosses in Erinnerungsarchitektur‘. So wäre dann schriftlich fixiert, dass es sich weder um den originalgetreuen Turm handelt, noch dass er an seine alte Stelle kommt. Damit dürfte auch der verfolgte Zweck klar sein: Der Turmbau soll so erfolgen, dass jede weitere Baulichkeit unmöglich gemacht wird.“

Zum Dritten seien laut Lippert unter den Initiatoren des neuen Vereins die „schärfsten Gegner einer baulichen Lösung auf dem Schlossberg zu finden, die sich mehrfach öffentlich  und vehement gegen den Erhalt des Schlosskellers festgelegt haben“.