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Zum Jahresende ist mir in meiner Strelitzius-Küche noch mal etwas richtig Gutes gelungen. Wobei zunächst mal meinem Leib- und Lieblingjäger Willi Buchert aus Wesenberg Lob und Dank für das Damwildfleisch und seiner besseren Hälfte Martina für die Vorbereitung des Gulasch gebührt. Das wunderbar zarte, von Haut und Sehnen befreite Fleisch habe ich mir dann ins Haus geholt und sofort in eine Rotweinmarinade wandern lassen.

Dazu habe ich für zwei Kilogramm Gulasch drei Esslöffel Rotweinessig, einen halben Liter trockenen Rotwein, ein paar Spritzer Tabasco und Worcestersauce, zwei Esslöffel Senf, etwas Zucker, je anderthalb Esslöffel Rosmarin und Oregano sowie etwas Pfeffer vermischt. Dann wurden acht Esslöffel Olivenöl untergerührt und drei in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln sowie drei feingehackte Knobizehen hinzugegeben. Kurz ziehen lassen, dann das Fleisch hinein und 24 Stunden zugedeckt in den Keller. Nach der Hälfte der Zeit mal gut durchrühren.

Am Tag 2 das Fleisch aus der Marinade nehmen und abtupfen. Drei Zwiebeln, sechs Möhren, ein Stück Knollensellerie und vier Knobizehen schälen und würfeln. Zwei Bunde Lauchzwiebeln in dünne Ringe schneiden. In einem großen Bräter das Fleisch in 75 Gramm Butterschmalz von allen Seiten scharf anbraten. Das Gemüse dazu geben, außerdem 75 Gramm Schinkenwürfel und drei Esslöffel Tomatenmark.

Hitze etwas reduzieren und zehn Minuten schmoren. Nun mit einem halben Liter trockenen Rotweins und einem Liter Wildfond ablöschen. Vier Lorbeerblätter, je anderthalb Teelöffel Thymian und Rosmarin sowie zehn im Mörser zerstoßene Wacholderbeeren hinzufügen und das Ganze anderthalb Stunden zugedeckt köcheln lassen. Immer mal umrühren und nach und nach noch einen halben Liter Wildfond auffüllen. Zurück in den Untergrund des Hauses, bloß keinen Stress!

Am Tag 3 kommen die Gäste. Wir zeigen am Vormittag zunächst mal Ausdauer und fischen sämtliche Fleischstücke aus der Soße, die Lorbeerblätter auch. Einen Esslöffel Preiselbeeren und einen Esslöffel saure Sahne hinzugeben und pürieren. Das Fleisch wieder einfüllen. Dazu kommen jetzt noch 250 Gramm Champignons – die kleinen halbiert, die großen in Scheiben. Alles noch mal eine knappe halbe Stunde erhitzen. Mit reichlich edelsüßem Paprika, Salz und Pfeffer abschmecken.

Ich habe meinen Wildgulasch mit knackigem Rosenkohl (22 Minuten) und Broccoli (zehn Minuten) aus dem Dampfgarer auf den Tisch gebracht. Das muss zügig gehen, das Gemüse kühlt schnell aus. Dazu gab es Semmelknödel, beim Resteessen Thüringer Kartoffelklöße (Foto). Beides sehr akzeptabel.

Noch etwas für das Auge: Eine Pfirsichhälfte mit auf den Teller setzen und sie mit einem Klacks Preiselbeeren krönen. Und eine Showeinlage: Ganz in der Manier eines großen Kochs, bin ich am Ende hinter meine Gäste getreten und habe gehackte Petersilie über das Fleisch gestreut. Gutes Gelingen, uns hat es fantastisch geschmeckt!