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Caroliner Gabriel Adams in der Space Academy Huntsville/Alabama. Fotos: Löskow

Außeneinsatz für das Schülerteam Olympus Mons. Gabriel repariert ein beschädigtes Segment der ISS.

Wohlbehalten in der Heimat gelandet sind Gymnasiast Gabriel Adams und Lehrer Andreas Löskow vom Carolinum Neustrelitz. Beide durchliefen in den USA ein einwöchiges Ausbildungsprogramm der Space Academy, die für Schüler und Lehrer aus 14 Nationen am Space & Rocket Center in Huntsville/Alabama organisiert wurde (Strelitzius berichtete).

Die internationale Lehrer-Crew freut sich über die Ausbildungserfolge in der Space-Academy, hinten Mitte Andreas Löskow. Foto: Academy

Die Teilnehmer gewannen einen praktischen Einblick in die Ausbildung von Astronauten, die sich auf zukünftige Einsätze im Orbit vorbereiten. Auf dem Ausbildungsprogramm standen mehrere Weltraummissionen, darunter Satelliten zu reparieren, den Mars für die Besiedlung vorzubereiten, Experimente auf der ISS durchführen oder einen Shuttle zu landen. In der physischen Ausbildung erfuhren die Trainees, wie es ist, sich bei dreifacher Erdanziehungskraft zu bewegen oder über die Oberfläche des Mondes zu hüpfen. Mit dem Space-Shot in den Himmel katapultiert oder mit dem Multi-Axis-Trainer um alle Körperachsen gedreht, konnten alle Teilnehmer ermessen, wie groß die körperlichen Anforderungen an den Beruf den Astronauten sind.

Besonderer Höhepunkt für die Schüler war ein einstündiger Unterwasseraufenthalt, wo nicht nur Elemente des Tauchens und die Kommunikation mit Handzeichen trainiert, sondern in der Gruppe unter den Bedingungen der Fast-Schwerelosigkeit mehrere Aufgaben, wie zum Beispiel das Starten einer Rakete gelöst wurden. Die Crews der Lehrer simulierten am See die Rettung nach Notwasserung eines Hubschraubers oder an der Zip-Line den Sprung aus dem Hubschrauber.

Besondere Sorgfalt lassen die Schüler vom Team Olympus Mons beim Bau der Rakete walten.

Ein weiterer Abschnitt der Ausbildung war der Arbeit eines Raketeningenieurs gewidmet. In kleinen Entwickler-Teams mussten unter Wettbewerbsbedingungen ein Raumanzug designt, ein Hitzeschild sowie ein Rover, der Steinproben sammelt, gebaut und ein Solarsegel konstruiert und ausprobiert werden.

Zur Vorbereitung auf eine Weltraummission gehört in Amerika ein Survival-Training, um die Teamfähigkeit der Astronauten zu schulen. Aus diesem Grunde standen auch in der Space-Academy zahlreiche Teamspiele auf dem Programm. Die Palette reichte dabei von Outdoor-Spielen bis hin zu Strategiespielen wie Escape Room in a Box, wo es galt, Rätsel zu lösen, Codes zu knacken und versteckte Hinweise zu finden, um die vielen Vorhängeschlösser einer Lösungsbox zu öffnen.

Space Cowboy und Rocket Boy halten Vorträge

Fünf Minuten lang muss der selbst gebaute Schild der Hitze standhalten. Das Konstrukteursteam erhält nur dann volle Punktzahl, wenn der „Hühnerei“-Astronaut nicht verletzt wird (das Eiweiß an keiner Stelle geronnen ist).

Zu den Höhepunkten des Aufenthalts gehörten Vorträge ehemaliger Pioniere der Raumfahrt. Ed Buckbee vom Marshall Space Flight Center der NASA, wo er für den Raketenwissenschaftler Wernher von Braun arbeitete, erzählte den Hörern von seiner Zeit als Space Cowboy, Raketeningenieur Homer Hickam zeichnete sehr humorvoll seinen Lebensweg als Rocket Boy nach. Beide Wissenschaftler haben ihre Erinnerungen als Buch veröffentlicht, und jeder Lehrer bekam im Anschluss jeweils ein handsigniertes Exemplar überreicht.

Besonderer Ehrengast der Space Academy war die Astronautin Dorothy Metcalf-Lindenburger, die im Jahre 2010 als Mitglied der 19. NASA-Gruppe auf der ISS arbeitete. Sie berichtete Schülern und Lehrern von der Vorbereitung auf ihren Weltraumflug und über das Leben und die Arbeit auf der Raumstation.

Auch wenn ein Shuttle außer Kontrolle gerät, darf ein Astronaut nicht die Kontrolle verlieren. Gabriel Adams im Multi-Axis-Trainer.

Die Abschlussveranstaltung des Spacecamps brachte noch einmal eine besondere Überraschung. Im Ausbildungsteam Olympus Mons, zu dem auch Caroliner Gabriel Adams gehörte, graduierten nicht nur alle Schüler. Die Crew schloss die Ausbildung auch als bestes aller Schülerteams ab und konnte aus den Händen der Astronautin Dorothy Metcalf-Lindenburger den Commander’s Cup entgegennehmen.

Die Space Academy ist für die Neustrelitzer somit erfolgreich beendet. Ein herzlicher Dank der Caroliner geht an Rolf Jansen vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum für die Betreuung und Unterstützung des gesamten deutschen Teams in der Space Academy, an den CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg und an Schulleiter Henry Tesch.