Zunächst einmal beste Grüße an meine Leserin Susanne Gebühr. Sie hat mich vor zwei Wochen um weitere leckere Zucchini-Rezepte gebeten. Heute ist das dritte Wochenende hintereinander in der Strelitzius-Küche das feine Gemüse verarbeitet worden, was so toll zum Sommer passt. Ich hoffe, damit Susanne eine Freude gemacht zuhaben. Mir hat es super geschmeckt, und ich könnte auch am kommenden Sonntag wieder Zucchini essen.
Apropos Zucchini. Die stammten ja heute aus dem Hochgarten von Max und Luzi aus Strasen (Strelitzius berichtete) und hatten gegenüber der Kaufhallen-Ware von der Konsistenz wie vom Geschmack her einen klaren Vorsprung. Mein Nachbar Peter Hocke hat für gelbe Gartenbohnen gesorgt. Allein das Schnippeln auf der Terrasse mit einem ersten Bierchen zur Seite macht schon glücklich.
Letztlich hat auch noch meine Wesenberger Mitbürgerin und Freundin Karin Maaß zum Gelingen des heutigen Gerichtes beigetragen. Ihre Kräuterbutter war bei der letzten Party in der Nachbarschaft in Teilen übrig geblieben und als Beute in meinen Kühlschrank gewandert.
Genug der Vorrede, wir wollen kochen. 400 Gramm Putenbrustfilet schnetzeln, salzen und pfeffern. Eine große Zwiebel würfeln und fünf Knobizehen hacken. Zwei mittelgroße Zucchini in dünne Scheiben schneiden. Von der verwendeten Dose Pfifferlinge muss ich abraten, entweder 250 Gramm frische Pfifferlinge oder Champignons mundgerecht schneiden. Reichlich zwei Hände voll Bohnen putzen und halbieren. Letztlich noch zwölf Mini-Tomaten halbieren.
In einer großen Pfanne das Fleisch anbraten, Zwiebelwürfel und Knobi dazugeben. Die fünf Minuten vorgekochten Bohnen kommen ebenfalls in die Pfanne. Mit rosenscharfem Paprika und Curry würzen. Dann die Zucchini mit einer Tasse Wasser zugeben und mit einem Kochspatel aus Holz immer wieder wenden. Außerdem zwei Teelöffel Gemüsebrühpulver unterrühren.
Deckel drauf und vier Minuten bei mäßiger Hitze garen. Nun die Tomaten und die Pilze sowie 300 Milliliter Sahneersatz (Rama Cremefine) dazugeben. Noch mal zwei Minuten durchrühren. Mit Curry und Pfeffer abschmecken. Dazu gab es ofenfrisches Ciabatta und Karins Kräuterbutter. Der helle Wahnsinn!
DirkNB sagte:
Manchmal mag ich ja die inneren Widersprüche, die sich in im Ansatz so harmlosen Artikeln wie dem Bericht über ein Essen verstecken. Die wohlschmeckenden Zucchini, die nachbarschaftlichen gelben Bohnen, die erbeutete, selbstgemachte Kräuterbutter … Der Ansatz war soooo schön.
Strelitzius sagte:
…und wo sind jetzt die Widersprüche???
DirkNB sagte:
Eigentlich hatte ich gehofft, es nicht schreiben zu müssen. 😉
Dosenpilze, Brühpulver, Sahneersatz und (je nach Herkunft) das Putenfleisch, wobei du zumindest beim Stichwort Pilze beweist, dass du weißt, wie es besser geht. 😉
Strelitzius sagte:
Zu bestimmten Zutaten wie Brühpulver (Zeit) oder Sahneersatz (Figur) stehe ich. Pfifferlinge waren nicht zu haben, und beim Fleisch schaut meine Einkäuferin immer genau hin. Mit Wild decke ich mich schon in der Nachbarschaft ein, mal sehen, wann ein Mitmensch Puten hält… Hühner gibt es bei mir in der Siedlung bereits.
DirkNB sagte:
Sind doch gute Ansätze. 😉 Dass der Sahneersatz der Figur hilft, wage ich mal zu bezweifeln. Diese Chemiebrühe hat doch sicher irgendwelche unentdeckte Nebenwirkungen.
Und was das Brühpulver betrifft, einfach mal eine halbe Stunde Zeit investieren für selbst gemachtes Brühpulver: Die üblichen Verdächtigen (Möhre, Sellerie, Petersilienwurzel, Pastinake, Champis, Brokkoli, Zwiebel, Knofi, …) roh klein häckseln, so fein es geht, ohne, dass viel Saft austritt. Die Masse kann man dann im Ofen noch trocknen, man kann es aber auch als Paste einlagern. Auch eine Salzbeigabe ist möglich. Dient der Haltbarkeit und dem Geschmack. Die gesalzene (max 10%) Variante hält im Kühlschrank selbst als Feuchtversion fast ewig.
Susanne Gebühr sagte:
Danke für das deftige Rezept und die freundlichen Grüße! Ich grüße herzlich zurück, auch nach Strasen zu Max und Familie (Max und mein Mann sind befreundete Holzwürmer)! Dem Rezept ist eigentlich nichts hinzuzufügen, bis auf ein ausgedehntes Mmmmh! Statt Sahne nehmen wir schon lange „Goldessa balance“ (ist soviel Schleichwerbung erlaubt?), laut „Inhaltsverzeichnis“ mit nur natürlichen Zutaten. Apropos Zucchini: Kennt die Fangemeinde die ballrunden Exemplare? Sie lassen sich ganz prima füllen. Einfach Deckel ab, aushöhlen und los gehts: Schafskäse mit Oliven, Hackfleisch, Thunfisch mit Kapern, jeweils mit viel Knobi und Kräutern, für etwa eine Stunde ab in den Backofen! Da legst di nieder… Die Pflanzen waren zwar nicht ganz leicht zu bekommen (was der Bauer nicht kennt), aber erst die Schlossgärtner, dann OBI haben sich extra für uns ins Zeug gelegt, deshalb haben wir nun reichlich und sind begeistert!
Strelitzius sagte:
Die Rundlinge sind mir noch nicht untergekommen. Einmal im Jahr, steht noch aus, halbiere ich ein bis zwei dicke, lange Exemplare längs und quer, höhle sie mit dem Löffel aus und fülle sie. Bisher war es Hack, was ich mit verschiedenen Zutaten hineingegeben habe. Das mit dem Thunfisch ist eine super Anregung. Danke dafür!
DirkNB sagte:
Die runden Zucchini kenne ich auch, immer wieder ein Hingucker, vor allem für diejenigen, die keinen „Zierkürbis“ essen mögen. 😉 Wobei sie dafür eigentlich zu glatt sind. Zur „Frischkäsezubereitung“ noch ein Gedanke. Mir wären da zu viele Verdickungsmittel drin. Mögen sie auch natürlichen Ursprungs sein, ist es doch, wenn schon nicht reine Chemie, dann Biochemie und unnötig (also für den Menschen, nicht für das Produkt). Da kann man auch richtigen Frischkäse oder saure Sahne oder Schmand (oder eine Mischung) nehmen (davon dann einen halben Teelöffel weniger) und ist wesentlich natürlicher unterwegs.
Ganz grundsätzlich und in alle Richtungen adressiert: Was nutzt das ganze frische Gemüse, wenn man es dann mit Ingredienzien versaut, die nicht ins Essen gehören? Warum „Frischkäsezubereitung“, wenn es auch Frischkäse gibt? Warum Joghurt mit Fruchtzubereitung, wenn es auch puren Joghurt gibt, den man dann mit richtigen Früchten mischt …. Oder mit selbst eingekochten Früchten. Usw. usf.