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Die gestrige Berichterstattung im Strelitzius Blog über die jüngsten Verstimmungen zwischen Neustrelitz und Schwerin in Sachen Schlosskeller hat den bekannten Neustrelitzer Kritiker und Bauexperten Prof. Helmut Böhme wieder einmal auf den Plan gerufen. Aus dem Blogeintrag ging hervor, dass sich Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) offenbar nicht in die Karten schauen lassen will.

Dabei weicht er zum Ärger der Mehrheit der Stadtvertreter und ihres Präsidenten Christoph Poland (CDU) auch von Vereinbarungen ab, die beide Seiten Anfang März in der Landeshauptstadt (Strelitzius berichtete) getroffen hatten. So sollten in Vorbereitung eines Gipfels zum Schlosskeller in Neustrelitz Unterlagen von Schwerin zur Einsicht übergeben und Fragen beantwortet werden. Hier der von mir um einige wenige ehrenrührige Passagen gekürzte Kommentar Böhmes:

Es ist leider ganz offensichtlich, die Schweriner Landesregierung will auf Biegen und Brechen jede Erinnerung an die Geschichte von Mecklenburg-Strelitz auslöschen! Dabei ist sie sich nicht zu schade, ein von ihr selbst denkmalgeschütztes Ensemble einschließlich des historisch positiven Andenkens an die SPD zu zerstören!

Dazu sind Herrn Brodkorb selbst die plumpsten Argumente nicht schade genug. Was ist das für ein Geschwafel: „kollegialer Gedankenaustausch zwischen Fachleuten; fachliche Grundlagen beraten“; usw., usf.?   Man kann nur eines herauslesen: Ich Gott und Minister Brodkorb bestimme, alle anderen haben zu spuren und den Mund zu halten, basta! Ihr Neustrelitzer Hinterwäldler habt nur die Möglichkeit, mir und meinen Plänen unbesehen zuzustimmen, jedes demokratische Mitbestimmungsrecht könnt ihr euch abschminken! „Meine Fachleute“ werden euch schon klar machen, was Sache ist! Dabei ist und bleibt Verfüllung nach Art der Schweriner endgültige Zerstörung – was sollten das wohl für „Fachleute“ sein?

Um es wieder und wieder festzustellen, seit einer Reihe von Jahren sind von Neustrelitzern vernünftige und praktische Vorschläge für die Sicherung der Schlossreste und eine wirtschaftliche Nutzung gemacht worden, da gibt es absolut nichts mehr mit „Fachleuten“ zu klären – man muss nur aufgeschlossen und willig sein. Meine Angst ist, dass die auf Zeit im Amt sitzenden Genossen – in völliger Verkennung ihrer Aufgaben – auf immer Zerstörungen anrichten, die nicht umkehrbar sind und für die sie niemals verantwortlich gemacht werden!

Bereits 2009 hatte der Residenzschlossverein Neustrelitz ein Strategiepapier zum Umgang mit dem Schlosskeller und dem Plateau vorgelegt.