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Bürger, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Mirow, Politik, Verkehr
Bei einer gut besuchten Einwohnerversammlung im „Mecklenburger Hof“ in Mirow, rund 100 Bürger waren gekommen, sind am Donnerstagabend unter anderem vom Leiter des Straßenbauamtes Neustrelitz, Jens Krage, die aktualisierten Planungen für die Ortsumgehung (Strelitzius berichtete) vorgestellt worden. Viele Mirower hatten wohl anderes von dem Abend erwartet, bei dem auch das Landesinfrastrukturministerium und die Umweltbehörde vertreten waren. „Wir sind richtig enttäuscht“, sagte mir Marian Lopuszanski, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) für die Ortsumgehung. „Deshalb werden wir weiter auf die Straße gehen.“
Ich habe im Anschluss auch mit Jens Krage gesprochen und mal zusammengerechnet. Im Herbst 2019, spätestens im Frühjahr 2020 sollte es nach menschlichem Ermessen nun endlich den ersten Spatenstich geben.
Die Gesamtbauzeit ist sehr vielen Eventualitäten unterworfen. Unter anderem ist noch offen, ob Südabschnitt und Westabschnitt parallel vorangetrieben werden können. Zwischen zwei und fünf Jahren sind anzusetzen, so Fachmann Krage, was aber in jedem Fall ein Fortschritt zu einer ursprünglich angenommenen Baudauer von sieben Jahren sei. „Wir werden noch Ende April das ruhende Baurechtsverfahren für den Südabschnitt wieder in Gang setzen und Ende Juni das Verfahren für den Westabschnitt neu beginnen“, erläuterte mir Jens Krage. Planfeststellungsbehörde ist dann das Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Rostock. Die brauche etwa ein Jahr bis zur Schaffung des Baurechts, „da darf aber nichts dazwischenkommen. Wir hoffen, dass jetzt alles glatt läuft.“ Etwa drei Viertel aller Arbeiten seien erledigt, betonte der Amtsleiter.
BI-Sprecher: Es geht alles viel zu langsam
Dass wieder etwas dazwischenkommt, befürchtet Marian Lopuszanski. „Die ziehen das so lange hin, bis wieder Widerstände auftreten, es geht alles viel zu langsam. Die Veranstaltung ist überhaupt nur zustande gekommen, weil wir unmissverständlich klargemacht haben, was wir unter Bürgernähe verstehen. Die Leute hier verlieren die Lust.“ Etliche Besucher hätten verärgert vorzeitig den Saal verlassen.
Mit dabei im „Mecklenburger Hof“ auch der Landtagsabgeordnete der Linken, Torsten Koplin, und der Landratskandidat der Linken, Volker Bieschke. „Die Straße sollte ursprünglich vor zehn Jahren befahrbar sein. Es wird allerhöchste Zeit, dass es mit dem Verfahren und letztlich mit dem Bau endlich los geht“, so Koplin, regelmäßiger Gast bei den Protesten in Mirow.
Birgit Schäfers sagte:
Vorschlag ( nicht ganz ernst gemeint aber lieb ) : wäre eine Plattenstrasse möglich ? Ne Spaß beiseite .. eigentlich sollte wirklich vor 10 Jahren schon alles perfekt sein da kann man schon verzweifeln… sind denn die Unwägbarkeiten mit Starsow aus dem Weg geräumt ?
Strelitzius sagte:
Die Amtlichen glauben es zumindest, das war ja der Sinn der Auszeit. Bei Formulierungen wie „wenn alles glatt geht“ scheint aber auch Unsicherheit durchzuscheinen.
Birgit Schäfers sagte:
Was soll das nur noch werden ? Mirows Innenstadt ein Trümmerfeld …
Strelitzius sagte:
Da weiß ich immer, was ich an meinem ortsumgangenen Wesenberg habe.
DirkNB sagte:
Immerhin bekommt Mirow dann eine Ortsumgehung. Und nicht wie andere Städte nur eine 1/4-Ortsumgehung. 😉
Strelitzius sagte:
Ich ergänze mal für die Ortsunkundigen: Gemeint ist Neubrandenburg.