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Mein hausgemachtes Ostermahl hat in diesem Jahr erst am Montag stattgefunden. Allerdings ging es am Sonnabendmorgen mit dem Marinieren der Keule vom Damkalb los. Der Wesenberger Jäger meines Vertrauens Willi Buchert hatte lange unter dem von ihm Erlegten gesucht, denn außer meiner Schwiegermutter und meiner Holden waren keine weiteren Gäste zu beköstigen. Am Ende war es immer noch ein 2,5-Kilo-Teil, was da in den Ofen zu bringen war.

Ich habe die Keule ordentlich gewaschen und in einem feuerfesten Behälter (Glasform) mit 500 Millilitern Rotwein und 200 Millilitern Wasser, drei Lorbeerblättern und je einem Esslöffel Piment und Wacholderbeeren angesetzt. Deckel drauf und mindestens über Nacht in den Kühlschrank. Wir sind gestern fremdgegangen, ein nachträgliches Hoch auf den Lammbraten mit Kartoffelgratin im Restaurant „Regolin“ in Diemitz! Die dadurch 48 Stunden Marinade haben meiner zu Hause gebliebenen Keule aber auf keinen Fall geschadet, zwischendurch habe ich sie einmal gewendet.

Dann wurde das Fleisch trockengetupft, mit Salz und Pfeffer eingerieben  und in drei Esslöffeln Olivenöl scharf beidseitig angebraten. Eine Zwiebel habe ich in Spalten geschnitten und mitgebraten. Die Keule und die Zwiebeln kamen zurück in die Marinade, vorher noch einen reichlichen Esslöffel Johannisbeergelee einrühren.

Erst geschlossen, dann offen

Nun das Fleisch in den Ofen, eine Stunde bei 175 Grad Ober- und Unterhitze geschlossen, eine weitere Stunde offen garen. Die Flüssigkeit durch ein Sieb abgießen und zur Sauce binden. Das hat meine bessere Hälfte mit ihrem ganz eigenen Konsistenzverständnis erledigt. Das Fleisch nicht zu dick aufschneiden, dazu habe ich Kaisergemüse und Herzoginkartoffeln gereicht. Zum Gemüse passen noch geröstete Mandelblättchen. Außerdem gab es einen guten Rotwein ins Glas, leckere Ostern! Die Keule hätte übrigens für sechs Personen gereicht, gesegnet sei der Tiefkühlschrank.