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Manchmal muss man sich essensmäßig so richtig die Kante geben. Ich weiß ja nicht, ob sich mein Leibarzt da anschließt. Irgendwie bilde ich mir einfach ein, dass so ein richtig scharfes Gericht auch ein bisschen als Rohrreiniger wirkt. Und danach wieder alle Systeme durchlaufen. Davon abgesehen, dass ich mich in der treudeutschdoofen Salz-und Pfeffer-Küche ohnehin nicht heimisch fühle.

Zwei, eher drei Jahre muss es her sein, dass mir bei einer Müritz-Umrundung in Kells Bauernmarkt in Klink eine Rezeptsammlung in die Hände geraten ist, die mit „Teufelsküche“ für sich wirbt. Neugierige werden mit dem Untertitel „Verboten gut und höllisch scharf“ gewarnt. Kurzum, so ein- bis zweimal pro Jahr muss das Büchlein herhalten, bevorzugt natürlich im Winter. Da hat dieser kalten Tage, die mit Sicherheit noch einmal wiederkehren werden, eine scharfe Gemüse-Ingwer-Suppe wahre Wunder getan.

Pfefferkörner wandern in den Mörser

Zunächst mal habe ich ein Pfund festkochende Kartoffeln 25 Minuten in Salzwasser gekocht, abgeschreckt, gepellt und in mundgerechte Stücke geschnitten. Dann habe ich 150 Gramm frischen Ingwer gehackt und ein Suppengrün grob gewürfelt, die Petersilie aufheben. 15 Pfefferkörner habe ich im Mörser zerstoßen.

Nun einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Gemüsebrühe, dem Gemüse, dem Pfeffer, zwei Esslöffeln Tomatenmark, einem Teelöfel getrockneten Majoran (Glückspilze haben frischen), einer reichlichen Prise Muskat und je einem Teelöffel Zucker und Salz zehn Minuten kochen lassen. Die Kartoffeln dazugeben und alles pürieren. Zum Finale habe ich noch einen Becher saure Sahne (250 Gramm) eingeflogen und ein paar Cocktailwürstchen mit hochgekocht. Für Vegetarier natürlich ohne Fleischeinlage… Die feingehackte Petersilie überstreuen, abschmecken. Prima Süppchen, und wärmt extrem durch. Guten Hunger!