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Da ich den Firmenstart im Oktober 2016 überaus wohlwollend mit meinem Blog begleitet habe und auch selbst betroffen bin, diese Meldung: Nach 14 Tagen Ungewissheit haben die Kunden des Studios Therapie & Training von Kathrin Klopp in Mirow die Pleite nun endlich schriftlich. „Mit größtem Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass mein Unternehmen in finanzielle Probleme geraten ist und ich mich leider gezwungen sah, beim Amtsgericht Neubrandenburg die Insolvenz zu beantragen“, heißt es in einem Brief, der heute zugestellt wurde.
Förmlich über Nacht hatte die Firma Milon, deren Franchise-Nehmer Kathrin Klopp war, die von einem Zentralcomputer gesteuerten Trainingsgeräte des Gesundheitszirkels wegen offenbar ausstehender Zahlungen abgestellt. Zugleich gab es eine Insolvenzmitteilung an die Kunden via Milon-App. Nun, zwei Wochen später, bestätigt die Physiotherapeutin den Sachverhalt. Milon sei von einer Sanierung des Unternehmens, die angestrebt werde, nicht zu überzeugen. Deshalb sei ein Zirkeltraining derzeit nicht möglich. Kathrin Klopp arbeitet nach eigenen Angaben aber an einer Ersatzlösung. Wie lange die auf sich warten lässt, bleibt offen. „In den nächsten Tagen und Wochen“ sollen die Grundlagen für eine Sanierung des Unternehmens gelegt werden.
Von einer Rückerstattung bereits gezahlter Beiträge wegen der Trainingsausfälle im Februar ist in dem Schreiben nichts zu lesen. Immerhin ruhe nun die Beitragspflicht. Ehrlich gesagt, das von mir als Kunden erbetene Verständnis hält sich in Grenzen. Und wie mein Körper nach eineinhalb Jahren auf das plötzliche Ausbleiben zweier intensiver Trainingseinheiten pro Woche reagiert, steht auf einem noch ganz anderen Blatt.
Auf die nächste Post bin ich gespannt, und sie sollte nicht zu lange auf sich warten lassen, wenn das mit dem Neuanfang tatsächlich ernst gemeint ist. Zunächst einmal sind meine Frau und ich gleich vielen anderen Freizeitsportlern sehr enttäuscht. Schwache Kür!
Dr. Reinhard Wilhelm sagte:
Ich empfehle jedem abhängig Beschäftigten, der große Töne spuckt, wenn kleine Unternehmen in Insovenz gehen, und wo man sicher sein kann, dass der betroffene Selbständige selbst und ständig gearbeitet hat, mal selber etwas nachzudenken und es vielleicht selbst mal zu versuchen. Es gibt Fallstrcke, die man sich nie hätte vorstellen könnenm in Ecken, von denen man vorher nichtmal wußte, dass es die für einen Selbständigen überhaupt gibt.
Frau Klopp und Ihrer Familie wünsche ich, selbst seit 2003 selbständig, das Beste für die Zukunft, vor allem Gesundheit, gute Nerven, ein dickes Fell, gerade auch wegen der freundlichen, schadensfrohen „Nachbarn“.
Cool bleiben, auch in der scheinbar kritischten Situation und immer überlegen, durch welche Scheißhaufen man in diesem Leben schon durchgekrochen ist und immer wieder, und immer auch erfahrener, irgendwo wieder herauskam.
Stellen Sie sich einfach vor, was wäre der allerschlimmste Fall, der eintreten könnte. Dann versuchen Sie Lösungsansätze zu finden, Varianten, um den zu verhindern. Indem Sie darüber nachdenken kommen Ihnen schon weitere gute Ideen – garantiert!
Jetzt geht es in allererster Linie um Sie, Frau Klopp, um Sie und Ihre Familie. Lassen Sie sich nichts vormachen, einreden, beeinflussen. Versuchen Sie wieder Akteur zu werden und nicht Objekt zu bleiben, was man hin und her schieben kann, oder manche meinen, dass sie auch noch nachtreten können.
Jeder, wirklich jeder hätte vor Mitgliedschaft nachdenken können, was eigentlich mit meinen Beitraägen passiert, wenn die Kleine Frau Klopp Firma pleite geht. Genau das ist mal so ein sehr kleines Beispiel für o.g. Fallstricke.
Also, Kopf hoch und immer einmal mehr aufstehen, als hinfallen.
Sie Frau Klopp, sind, ohne dass ich Sie persönlich kenne, bestimmt kein schlechter Mensch (sonst wären André und seine Holde nicht so lange Ihre Kunden gewesen).
Und genau darauf empfehle ich Ihnen aufzubauen.
Und vielleicht noch eine Lebenserfahrung von mir, ungefragt, wenn Sie so wollen. Wenn du es eilig hast, gehe langsam! Nehmen Sie sich Zeit zum Denken, Planen, Verwerfen, Varianten vergleichen, Entscheiden …
Spielen Sie im wahrsten Sinne des Wortes Schach, planen Sie ihre nächsten Schritte und ziehen sie diese durch. Auch mit kleinen Schritten kommen Sie irgendwann ans Ziel, an ihr Ziel!
Viel Glück dabei.
Dr. Reinhard Wilhelm.
Strelitzius sagte:
Insolvenz kann sicherlich jeden treffen. Von Schadenfreude kann keine Rede sein, ich habe Frau Klopp persönlich meine Hilfe angeboten. Aber der Umgang mit den Kunden ist schon einigermaßen grenzwertig.
DirkNB sagte:
Da ich Fitnesscenter im allgemeinen nicht frequentiere, war mir ein Aspekt gar nicht so bewusst. Es hat mit den aktuellen Ereignissen wenig zu tun, trotzdem möchte ich den Gedanken aufgreifen: „… die Firma Milon, deren Franchise-Nehmer Kathrin Klopp war, (hatte) die von einem Zentralcomputer gesteuerten Trainingsgeräte des Gesundheitszirkels … abgestellt. Zugleich gab es eine …mitteilung via Milon-App.“
Bei ihrer Sammlung von Daten ist den Firmen offensichtlich jedes Mittel recht, um ihre Sucht zu befriedigen. Da drehen sich ja alle verstorbenen Datenschützer im Grabe um und wir befinden uns im Laufschritt auf dem Weg zum gläsernen Bürger. Es lebe die Totalüberwachung!