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Mecklenburgische Kleinseenplatte, Stadtentwicklung, Wesenberg
Ich habe eben mit Wito Tröschel in seiner Wohnung in Neustrelitz Kaffee getrunken. Der eine oder andere Strelitzius-Leser wird sich vielleicht noch an den Architekturstudenten mit Wesenberger Wurzeln an der Hochschule Wismar erinnern. Vor rund einem Jahr hatte er über meinen Blog um Informationen zur Alten Brennerei in der Woblitzstadt für seine Bachelor-Arbeit gebeten.
Inzwischen ist das historische Gebäude aus dem Jahr 1887, dem der vollständige Verfall droht, Teil des jungen Lebens von Wito Tröschel geworden. Er hat unendlich viel Arbeit in die Erkundung der Potenziale der Brennerei gesteckt, bei den Einheimischen auch als Likörfabrik bekannt. Die Erkenntnisse mündeten am Ende in ein schlüssiges Nutzungskonzept. Wichtige Vorarbeiten für eine Reaktivierung sind geleistet, nun braucht es einen Investor, der sich von der Begeisterung des Neustrelitzers anstecken lässt.
„Ich bin einfach fasziniert von der Brennerei, sie ist bauzeitlich das Bedeutendste, was sich in Wesenberg noch findet“, so der angehende Architekt. „Mich hat sie regelrecht angesprungen, es ist unverzeihlich, dass ihre Substanz nach und nach verfällt.“ Seine Erkenntnisse und Vorschläge hat Wito Tröschel inzwischen mit dem Segen der Hamburger Eigentümer, die die Fabrik samt 7000 Quadratmetern Grundstück 1999 erworben haben und sie nun wieder verkaufen wollen, der Stadtvertretung vorgestellt. „Die Stadt und Bürgermeister Helmut Hamp stehen hinter mir, aber nun ist es Zeit für den nächsten Schritt“, schätzt der junge Mann ein.
Gebäude bedeutend für die Stadtentwicklung
Er möchte die Bürger Wesenbergs hinter seine Idee bringen, zum Beispiel in einem Förderverein. „Ich brauche jetzt einfach Leute, die mich unterstützen, die die Bedeutung des denkmalgeschützten Gebäudes an der Nahtstelle zwischen Altstadt und Bahnhof für die Stadtentwicklung erkennen. Die Brennerei hat Zukunft und soll auch in Zukunft das Stadtbild prägen“, bekräftigte Wito Tröschel. Er kann sich ein Hostel vorstellen, gepaart mit Museum und Tourismusagentur, eine Produktions- und Verkaufsstätte, flankiert von Gastronomie und Veranstaltungsräumen, oder aber auch ein Gemeinschaftshaus mit Werkstatt, Bildungsstätte und Veranstaltungskapazitäten. In der Verknüpfung der großen Bereiche Tourismus, Kunst und Kultur sowie produzierendes Gewerbe, der Integration von privater und öffentlicher Nutzung sieht Tröschel die Lösung für die Industriebrache.
Am 9. November von 10 bis 18 Uhr und am 10. November von 13 bis 18 Uhr wird der Student mit Unterstützung der Kommune sein Projekt im Rathaus ausstellen. Am 10. November ab 18 Uhr wird sich der Initiator in einer öffentlichen Veranstaltung an gleicher Stelle den Fragen der Wesenberger und weiterer Interessenten stellen und vielleicht noch am gleichen Abend seinen Verein gründen können. Strelitzius wird rechtzeitig noch einmal an Ausstellung und Forum erinnern.
Strelitzius sagte:
Zu diesem Beitrag schreibt mir Andreas Storbeck aus Wesenberg:
Die Ideen mögen ja schön und gut sein, aber wer hat da mal so eben mal gefühlte 5 Mio übrig, um das umzusetzen. Na ja, einen potenziellen Bauunternehmer hätte er ja an seiner Seite.
WT sagte:
Genau für solche Fragen über Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme wird diese Veranstaltung auch gemacht.
Strelitzius sagte:
Zum gleichen Thema meint Manfred Giesenberg aus Priepert:
Ich finde die Idee super, weil hier Historisches mit der Zukunft verknüpft wird. Die erfolgreichsten Ideen waren schon immer die, an die keiner geglaubt hat. Drücke die Daumen und wünsche gutes Gelingen
WT sagte:
Danke für das positive Feedback!