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Wer kochen will, muss Aufwand betreiben. So ist es ja schön und gut, wenn man sich eine Zutatenliste erstellt, aber die Eier vergisst. Die aber zwingend erforderlich sind, will man die ganz eigene Nudel produzieren. Dramatisch wird es, wenn das Versäumnis zu einem Zeitpunkt sonntags in Wesenberg offenbar wird, wo die eine Hälfte der Nachbarn bereits in den Mittagsschlaf abgetaucht ist und die andere Häfte sich zwecks Verdauung im Spaziergang befindet. Zum Glück findet sich dann doch noch ein Anrainer, der weder dem einen, noch dem anderen frönt. Zumindest wirkte er nicht wie gerade aus den Tagträumen gerissen. Vielleicht wollte er auch einfach nur so nett sein wie immer.

Aber wie alle Menschen hatte mein Freund Volker die Eier im Kühlschrank.  Versierte Teigkneter wissen, dass das gar nicht geht. Also die Teile erst einmal auf die Couch unter das Kissen gelegt, um sie auf Wohlfühltemperatur zu bringen. Die sie dann hoffentlich auch hatten, denn irgendwie hat die Nudelmasse doch lange gebraucht, ehe sie sich zwischen klebrig und fluffig entscheiden konnte. Man kennt sich ja nicht so aus in Extremsituationen. Ich wollte erst die Heimsauna anheizen, aber das fand die Holde denn doch übertrieben. Andererseits hätte es Mitternacht werden können, ehe die unterkühlten Rundlinge ohne Nachhilfe auf Raumwärme gekommen wären.

Am Ende allen Nudelgenusses noch die Information, dass es zumindest an der Wesenberger Tankstelle heute Abend für 1,23 Euro und ein bisschen drüber Super gibt, aber keine Eier. Auch nicht tagsüber. Wird Zeit, dass die Saison wieder beginnt. Dann haben die örtlichen Supermärkte auch sonntags auf.