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Die Neustrelitzer Stadtvertreter stehen am kommenden Donnerstagabend vor einer schweren Entscheidung. Ihnen liegt die zwischen dem Land und den Gesellschaftern der Theater und Orchester GmbH ausgehandelte Zielvereinbarung zur weiteren Finanzierung der TOG vor. Um es auf den Punkt zu bringen: Wird die Zustimmung verweigert, droht dem dringend auf Sonderzuweisungen angewiesenen Theater die Pleite. Allein für dieses Jahr fehlen 800 000 Euro.
Teil der Zielvereinbarung, mit der faktisch dem vom Land favorisierten Staatstheater Nordost mit dem Theater Vorpommern ab 2018 der Weg geebnet wird, ist ein um satte 400 000 Euro höherer Jahreszuschuss der Stadt Neustrelitz. Eine Belastung, die die Kommune nach Auffassung der Verwaltung nicht verkraften kann und die darüber hinaus als Verstoß gegen den Gesellschaftervertrag angesehen wird.
Ein entsprechender Vorbehalt ist in die Beschlussvorlage für die Stadtvertreter eingebaut. Unter einem weiteren Punkt findet sich die Forderung an das Land, nach Alternativen für den Fortbestand der Deutschen Tanzkompanie außerhalb der Theaterfinanzierung zu suchen. Die zweckgebundenen Mittel für das Ensemble sollen bereits ab 2016 nach Vorstellungen des Landes gestrichen werden und in die Finanzierung der beiden Theatergesellschaften bis zur Fusion fließen.
Bürgermeister Andreas Grund hat mich heute durch die schwierige Materie gelotst. Es gebe quer durch alle theatertragenden Kommunen „Bauchschmerzen, aber wir werden ja hier vom Land am Nasenring durch die Verhandlungen geführt“. Andererseits könne ein Autonomiemodell aus seiner Sicht deshalb nicht zur Debatte stehen, weil es schlichtweg nicht finanzierbar sei.
Ich habe heute auch mit unserer Bundestagsabgeordneten und SPD-Fraktionsführerin in der Stadtvertretung Jeannine Pflugradt über das Thema gesprochen. Sie wird für die Zielvereinbarung stimmen, weil sie aus ihrer Sicht der einzige Weg ist, künftig überhaupt noch produzierendes Theater in Neustrelitz zu haben. Die hier entfallenden Sparten würden dann eben durch das Theater Vorpommern bedient, was zumindest ihr als Besucherin nichts ausmache.
Ihre Zustimmung habe nichts mit der Tatsache zu tun, dass sie mit Kultusminister Mathias Brodkorb der gleichen Partei angehöre, betonte Jeannine Pflugradt. Sie entstamme einer alten Theaterfamilie und fühle sich dem Neustrelitzer Bühnenhaus sehr verbunden. Aber man müsse realistisch bleiben. Geht die Zielvereinbarung am Donnerstag durch? „Es wird kompliziert, ich wage keine Prognose“, so die Abgeordnete. Andererseits sei bei Ablehnung Neustrelitz völlig isoliert, denn an den Zustimmungen in der Neubrandenburger Stadtvertretung und im Kreistag Seenplatte habe sie keinen Zweifel.
engagement04@yahoo.de sagte:
Es ist jedenfalls sehr fraglich, ob das geplante Theaterkombinat kostengünstiger zu führen sein wird als die beiden bisherigen Teile. Ich wette, es wird teurer !!!!!!!!
SIND DENN DIE KOSTEN FÜR DAS THEATERKOMBINAT ÜBERHAUPT JEMALS AUF DEN TISCH GELEGT UND MIT DEN KOSTEN FÜR AUTONOMIE-THEATER VERGLICHEN WORDEN? Oder wollen Sie, Damen und Herren Politiker, wirklich am Donnerstag für etwas stimmen, was nur WISCHIWASCHI ist und damit einer 340 Jahre währenden Theatertradition in Neustrelitz den Todesstoß versetzen?
Thomas Weiß sagte:
ach; frau Pflugradt, wie ahnungslos Sie doch sind!
Rainer Grassmuck sagte:
Ich habe schon andere Worte von Frau Pflugradt gehört..aber PolitikerInnen handeln nun mal nach der Devise ‚was schert mich mein Geschwätz von gestern‘. Was sie nicht alles den Neustrelitzer BürgerInnen während des Wahlkampfes versprochen hat. Und nein, natürlich hat es nichts damit zu tun, dass sie in der gleichen Partei ist, wie Kultusdiktator M. Brodkorb. Alle, die heute Abend für die Zielvereinbarung stimmen, zeigen ihr hässliches Politikergesicht. Sie haben es nicht verdient, in einer Stadtvertretung zu sitzen.